Von Clemens Leutz Efringen-Kirchen. Die meisten Ortsteile der Gemeinde Efringen-Kirchen können vielleicht schon in diesem Jahr mit einer Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs rechnen. Die Runde der Fraktionssprecher hat in ihrer jüngsten Sitzung die Einrichtung von Buslinien in den Zentralort begrüßt, wie sie von der Verwaltung vorgeschlagen wurden. Seit Jahren wird die schlechte Bus-Anbindung der kleinen Ortsteile an den Zentralort beklagt, wo Bahnhof, Geschäfte und Ärzte zu finden sind. Alle Anläufe, einen Busverkehr einzuführen, verliefen jedoch im Sand. Schließlich hatte der vormalige CDU-Fraktionssprecher Heinz Graf mit einem Antrag, der von allen Seiten unterstützt worden war, dem Thema neuen Schub verliehen. 60 000 Euro stehen seither dafür im Haushalt der Gemeinde zur Verfügung. Vorgesehen ist nun ein Pilotprojekt, das möglichst 2015 noch beginnen und mindestens das ganze nächste Jahr über laufen soll, um den Bedarf abzufragen. Hauptamtsleiter Clemens Pfahler musste dafür einige Punkte beachten: So musste er Istein und Kleinkems von dem Angebot ausklammern, weil ein Gemeindebus nicht parallel zur Bahn fahren und ihr keine Konkurrenz machen darf. Allerdings verfügen die beiden Dörfer dank der Bahn auch über ein Angebot, von dem die anderen Ortsteile nur träumen können. Doch auch nur dalle übrigen Ortsteile anzufahren, stellte eine Herausforderung dar. Denn ein Bus, der erst über alle Dörfer zwischen Blansingen und Maugenhard tingelt, um letztlich im Zentralort einzutrudeln, wäre viel zu lange unterwegs, um noch attraktiv zu sein. Deshalb werde mehr als eine Linie benötigt, erläutert Pfahler. Und um das Angebot schnell populär zu machen, war ursprünglich im Gespräch, im ersten Jahr die Busse für die Benutzer gratis fahren zu lassen. Doch ein klassischer Nulltarif, wie er vor allem in größeren Städten seit Jahrzehnten immer wieder gefordert wurde, ist laut Pfahler aus rechtlichen Gründen bei einer konzessionierten Buslinie nicht möglich. Und reguläre Buslinien, wie sie nun in Efringen-Kirchen vorgesehen sind, bedürfen einer Konzession – anders als ein von ehrenamtlichen Fahrern gesteuerter Bürgerbus. Doch diese Billig-Variante, die in mehreren Gemeinden zu finden ist, schloss Bürgermeister Philipp Schmid bereits aus, weil sie ihm zu unsicher erschien. Die Busnutzer sollten sich darauf verlassen können, dass sie auch dann von A nach B kommen, wenn ein Fahrer erkrankt oder der Bus defekt ist. Verkehren sollen die Busse auch erst nach 8 Uhr, um die Läden und Praxen im Kernort zu den Öffnungszeiten zu erreichen. Allerdings entfallen dadurch Pendler, Berufstätige und Schüler als potenzielle Fahrgäste. Pfahler rät jedenfalls zur Geduld: zunächst müsse die Gemeinde erst einmal ein Angebot unterbreiten und ausprobieren. Nachdem die Fraktionsvorsitzenden seinen Lösungsvorschlag positiv aufgenommen haben, wird der Gemeinderat am 2. November darüber entscheiden.