Efringen-Kirchen Arbeit wird erleichtert

Weiler Zeitung
Viele Stunden wenden Markus Schwarz und Gene Harter (von rechts) und eine handvoll Helfer jeden Monat in der Fahrradwerkstatt der Flüchtlingsunterkunft auf. Nicht nur für die Kinder Hadi und Sali ist der Reparaturservice ein Segen. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Flüchtlingsunterkunft : Spende aus den USA für Velowerkstatt

Eine außergewöhnliche Spende kam aus den USA für die Fahrradwerkstatt der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Efringen-Kirchen. Eine Firma aus Minnesota spendete Werkzeug im Wert von 2000 Euro.

Efringen-Kirchen. Riesig waren das Paket und genauso die Freude, als kürzlich Post aus den Vereinigten Staaten in Efringen-Kirchen ankam. Zwei große Kisten fanden sich darin, voll mit Werkzeug speziell für die Fahrradreparatur, vom Fahrradmontageständer bis zum professionellen Kettennieter. Das Geschenk kam von der US-Firma Park Tool, dem weltweit größten Hersteller von Fahrradwerkzeug, sagte Markus Schwarz vom Flüchtlingskreis Fürenand.

Dass solch ein wertvolles Geschenk über den „großen Teich“ geschickt wird, damit im Rebland Flüchtlinge auf zwei Rädern mobil sein können, mutet kurios an. Gene Harter, Partner von Markus Schwarz in der Fahrradwerkstatt in der Gemeinschaftsunterkunft (GU), kennt die Hintergründe. Er arbeitet in Kandern für die christlich-missionarische Organisation CRM (Church Resource Ministries). Einer seiner Bekannten kennt den Chef von Park Tool in St. Paul in Minnesota, erzählt er. Dieser wiederum engagiere sich weltweit immer wieder für gute Zwecke und fand auch das Projekt in Efringen-Kirchen unterstützenswert.

„Das erleichtert unsere Arbeit irrsinnig“, sagt Markus Schwarz, der seit der Eröffnung der GU im Januar 2015 ehrenamtlich das Fahrradprojekt begleitet. Seither nimmt man Fahrradspenden aus der Bevölkerung an, richtet die Vehikel verkehrstauglich her und gibt sie gegen ein Pfand von zehn Euro Pfand nebst Schloss an die Flüchtlinge aus. Aktuell sind rund 120 Fahrräder an die Flüchtlinge ausgegeben, fast alle haben Vehikel, das ihnen die Mobilität erleichtert. „Die Warteliste ist nicht mehr sehr lang“, sagt Schwarz.

Dies ist auch ein Grund dafür, warum Bewohner, die ausziehen, ihr Velo mitnehmen dürfen. Und wer sein Rad nicht mehr braucht oder vielleicht auch abgeschoben werden soll, kann sein Fahrrad zurückgeben und bekommt seine zehn Euro Pfand zurück. Allerdings nur, wenn das Gefährt auch in einem ordentlichen Zustand zurückkommt.

Das Team „Die Fahrradwerkstatt“ legt Wert darauf, dass die Velos möglichst pfleglich behandelt werden. Und wem ein Schlüssel oder ein Licht abhanden kommt, muss aus eigener Tasche für Ersatz sorgen.

Die Arbeit geht den Helfern aber trotzdem nicht aus. Unter ihnen ist auch eine Handvoll Flüchtlinge, die längst zu Reparaturprofis geworden sind. Sali ist acht Jahre alt, und sie erhofft sich Hilfe vom Veloreparatur-Team. Das Kinderfahrrad hat einen „Achter“. „Das wird schwierig, den wieder rauszubekommen“, weiß Gene Harter. Notfalls muss ein neues Hinterrad her. Für solche Härtefälle hat das Schrauberteam 100 Euro monatlich als Budget vom Freundeskreis zur Verfügung. Manchmal kommen weitere 100 Euro der Black Forest Christian Fellowship dazu, einer ebenfalls in Kandern ansässigen christlichen Gemeinschaft. „Das reicht uns, mit dem Geld kommen wir klar“, sagt Schwarz und ist froh, dass man zwischenzeitlich eine feste Unterkunft hat. Die Firma Würzburger stellt vergünstigt einen Container, das Landratsamt zahlt lediglich eine günstige Miete.

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