Efringen-Kirchen Auf junge Helfer angewiesen

Weiler Zeitung
Bernd Münkel begleitete Schulkinder bei einer Springkrautbekämpfungsaktion, bei der man nebenher noch ganz andere Sachen über die Natur im Wald lernte. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Natur- und Vogelfreunde Efringen-Kirchen halten die Bachlandschaft in Schuss

Von Jutta Schütz

Efringen-Kirchen. Zehn Bachpatenschafteinsätze in der Wintersaison 2013/14, dazu weitere im Sommer, Springkrautbekämpfung mit Schülern des Schulzentrums Efringen-Kirchen, Helfereinsätze bei den großen Festen, dazu ein Ausflug in den Harz. Angelegt wurde zudem der Sträucherlehrpfad. Auch beim Kinderferienprogramm war man dank Philipp Schoch dabei: Bei den Natur- und Vogelfreunden war das ganze Jahr etwas los.

Für 2015 ist im März bereits ein interessanter Vortrag mit Professor Ulrich Kohnle von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg vor dem Hintergrund des möglichen Klimawandels am Oberrhein geplant. Auch das Ziel des Ausflugs steht fest: Diesmal geht es im Juni in den Taubergießen und ins Liliental.

Ohne die Natur- und Vogelfreunde wäre die Efringen-Kirchener Bachlandschaft als Naherholungsgebiet nur halb so attraktiv. Aber sie braucht Pflege. „Wir sind auf junge Helfer angewiesen, damit die Kopfweiden an Feuer- und Mühlebach regelmäßig frei geschnitten werden können. Wir älteren Aktiven können diese Arbeit allein nicht mehr bewältigen“, wiederholt Vorsitzender Bernhard Wiesler bei jeder Gelegenheit. Immerhin kamen 40 Helfer zum Winzerfest, nach wie vor neben dem Weihnachtsmarkt die wichtigste Gelegenheit für den Verein, Geld für Naturschutzprojekte einzunehmen.

Was den Vereinsmitgliedern Sorge macht, sind die rückläufigen Zahlen bei der Belegung der Nistkästen. Der Verein betreut im Gemeindegebiet rund 300 davon und zählt regelmäßig nach, wer zu den Bewohnern gehört. „Der Abwärtstrend setzt sich leider fort“, ist in einer Informationsschrift des Vereins nachzulesen. 60 Prozent der Kästen waren 2014 belegt, 2013 – ein recht nasses Jahr – waren noch 66 Prozent „bewohnt“, 2012 sogar 72 Prozent. Kohlmeisen, Kleiber und Blaumeisen gehören zu den „Hauptmietern“.

Den Grund für die Abnahme der Vogelpopulation sehen die Vereinsmitglieder hauptsächlich im Verschwinden naturnaher Landschaft rund um den Hauptort. Bau- und Gewerbegebiete sind auf ehemaligen Grünflächen entstanden, alte Obstbäume werden abgeholzt, viele Maisfelder liegen rundum. Die Diversität für viele Vogelarten fehlt.

Mit der Schaffung von Hecken- und Strauchlandschaften entlang der Bäche und dem Kauf von Wiesen, auf denen alte Obstbäume stehen, versucht der Verein dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Bedauerlich aus Sicht der Natur- und Vogelfreunde ist auch, dass einer der drei auf der Christuskirche beringten Jungstörche im Juli verendete.

In diesem Jahr richten die Vereinsmitglieder die Aufmerksamkeit auf den Vogel des Jahres 2015, den Habicht, von dem in Deutschland nur noch 11 000 bis 16 000 Paare leben – diese Greifvögel werden immer noch illegal gejagt oder vergiftet, obwohl dies seit den 70er Jahren verboten ist. Der Baum des Jahres 2015 ist der Feldahorn, der sommerwarme Standorte wie das Markgräflerland bevorzugt.

Aktuelle Termine und Infos unter www.natur-und.vogelfreunde.de

Vortrag: Freitag, 6. März: Saal der Alten Schule mit Prof. Ulrich Kohnle: „Wachsen unsere Bäume in den Himmel oder bald Palmen am Oberrhein?“

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