Efringen-Kirchen Aufbahrungsraum soll vorerst weiter genutzt werden

Weiler Zeitung
Ein würdiger Raum zum Abschied nehmen in Wintersweiler. Foto: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

Ortschaftsrat: Wintersweiler gegen Vorschlag der Gemeinde / Einsparpotential gering

Wintersweiler (cre). Mit vier Ja-Stimmen bei einem Nein sprach sich der Wintersweiler Ortschaftsrat gegen eine Schließung des örtlichen Aufbahrungsraumes aus. Lediglich Hanspeter Buck stimmte dafür, Thomas Näger war nicht anwesend.

Nötig wurde die Stellungnahme der Ortschafträte der Gemeinde durch den Wunsch der Efringen-Kirchener Verwaltung, die Aufbahrungsräume in den Teilorten aus finanziellen Gründen zu schließen – die Einnahmen decken die Kosten nicht. Lediglich die in Huttingen, Istein und Kirchen sollen bestehen bleiben. In der Verwaltungsvorlage heißt es, dass Kühlgeräte für die Aufbahrung angeschafft und unterhalten werden müssten. Zudem seien die Kosten für Reinigung und Desinfektion zu tragen.

In einem engagierten Plädoyer für die Beibehaltung des vor über 30 Jahren von den Bewohnern in Eigenleistung errichteten Raumes stellte Ortsvorsteher Hansjörg Obermeier dar, dass dezeit so gut wie keine laufenden Kosten für diesen anfielen. Der Raum und sein Interieur befänden sich in einem sehr guten Zustand. Eine Sanierung sei daher in nächster Zeit nicht notwendig. Richtig sei, dass der Raum lediglich ein Mal pro Jahr belegt sei. 2014 sei dies noch drei Mal der Fall gewesen.

Gelegentlich werde der Raum gelüftet, aber dadurch entstünden der Gemeinde keine Kosten, fügte Obermeier süffisant an. Kosten würden erst bei Ausfall des Kühlgerätes, in das der Sarg eingestellt wird, oder bei größeren Sanierungsmaßnahmen anfallen. Sollte der Raum einer anderen Verwendung zugeführt werden, fielen jedoch weiterhin Heizkosten an, um beim Absinken der Außentemperatur eine Eindickung des Heizöls zu verhindern, dessen Leitung zum Rathaus durch den Raum verläuft.

Seine gegenteilige Meinung erklärte Hanspeter Buck mit politischen Gründen. Wenn die Gemeinde weiter zusammenwachse, müsse sich dies auch auf die Anzahl der Aufbahrungsräume auswirken, meinte er. Zudem überwiege inzwischen die Urnenbestattung. Buck räumte allerdings auch ein, dass sich eventuelle Einsparungen in einem marginalen Bereich bewegten.

In ihrem Beschluss vertrat die Mehrheit der Wintersweiler Ratsmitglieder die Meinung, dass der Aufbahrungsraum so lange weitergenutzt werden solle, bis tatsächlich einmal nennenswerte Kosten anfielen. Dann könne er geschlossen werden.

Einig waren sich alle Ortschaftsräte darin, dass ein Aufrechnen mit den Kosten für das gemeindeeigene WC am Bahnhof, wie im Welmlinger Ortschaftsrat geschehen, nicht zulässig sei.

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