Schönes Frühlingswetter und eine entsprechend heitere, lockere Stimmung prägten die Übergabe des Basler Staatsweins, ein Isteiner Gutedel aus dem Herbst 2015, durch die Bezirkskellerei Markgräflerland Efringen-Kirchen (BKM) im Rathaus der Metropole am Rheinknie. Damit verbunden waren am Samstag ein „Volksapero“ und ein kurzer offizieller Akt. Efringen-Kirchen/Basel. Vor dem Volksapero hatte die BKM den Staatswein per Kutsche vom Münsterplatz durch die Freie Straße zum Basler Rathaus gebracht. Dort warteten bereits die Zunftleute zu Rebleuten und deren Zunftspiel sowie die Vertreter der Basler Staatsregierung mit Staatsschreiberin Barbara Schüpach-Guggenbühl an der Spitze. Sie erinnerte in ihrer Ansprache an die geschichtlichen Zusammenhänge der Rückkehr des Isteiner Gutedels, der seit 2005 mit dem Etikett „Basler Staatswein“ bei offiziellen Anlässen der Basler Stadt-Kantons-Regierung ausgeschenkt wird. Die Staatsschreiberin wies auch auf die vielfältigen Verbindungen zwischen der Stadt Basel und dem Markgräflerland hin. Es sei schön, dass der Markgräfler Wein wieder in Basel Fuß fassen konnte, sagte die Vertreterin der Kantonsregierung weiter. Sie wies auch darauf hin, dass Basel-Stadt der einzige Kanton der Eidgenossenschaft sei, der einen Nicht-Schweizer Wein als Staatswein ausschenke. Bis 2019 werde die Bezirkskellerei Markgräflerland diesen Staatswein gemäß dem 2005 geschlossenem Vertrag liefern, so Barbara Schüpach-Guggenbühl. Anknüpfend an die Ausführungen der Staatsschreiberin sagte Geschäftsführer Gerhard Rüdlin, dass die Staatswein-Übergabe ein Beleg für die engen – nicht nur wirtschaftlichen – Verflechtungen im Dreiland und für gelebten Regio-Gedanken sei. Vor zehn Jahren war der Gutedel aus dem Markgräflerland als Basler Hauswein in die Stadt am Rheinknie zurückgekehrt. Nach der damals geschlossenen Vereinbarung liefert die BKM jeweils 500 Flaschen Gutedel vom Isteiner Kirchberg mit dem Etikett „Basler Staatswein“ nach Basel, um bei offiziellen Anlässen der Stadt-Kantons-Regierung ausgeschenkt zu werden. Rüdlin erinnerte daran, dass mit dem Staatswein-Kontrakt an ein Stück Basler Geschichte wieder angeknüpft worden sei. Denn Istein gehörte jahrhundertelang zum Basler Fürstbistum. Die Isteiner hatten dem Bistum jährlich ihren Zehnten abzuliefern, was auch in Form von Wein geschah. Und das dauerte so lange, bis Istein 1802 im Zug der napoleonischen Neuordnung vom Fürstbistum an die Markgrafschaft Baden überging. Gut 200 Jahre später sei der Gutedel also nach Basel zurückgekehrt, so Rüdlin. Die BKM sei stolz darauf, den Staatswein liefern zu dürfen, sagt der Geschäftsführer und betonte, dass hinter dem Unternehmen mehr als 1000 Winzerfamilien stehen. Der Zunftmeister der Rebleute, Fabian Bebler, erinnerte an die 650 Jahre Geschichte seiner Zunft. Und wenn die Kantonsregierung mit dem Bezug ihres Weines aus dem „Badischen“ den Fokus auf die Regio lege, trage sie auch zur Identifikation aller Dreiland-Bewohner mit ihrer Heimat, deren Produkten und Menschen bei. Die Geschäftsführerin des „Wyhuus am Rhy“, Christina Krebs, stellte kurz und launig den Gutedel und seine geschmacklichen Vorzüge vor. Dann stießen die Markgräfler Gäste mit den Basler Gastgebern an und ließen den zahlreichen Gästen des „Volksaperos“ Staatswein, Scharewaie und Buurebrot dazu kredenzen. Bei der Feierlichkeit beging die Efringen-Kirchener Genossenschaft auch das zehnjährige Jubiläum ihrer Tochter „Wyhuus am Rhy“. 2006 hatte die BKM in Basel in der Offenburger Straße diese Verkaufseinrichtung begründet.