Ich habe einen technisch und investitionsseitig sehr gut aufgestellten Betrieb vorgefunden. Dies und die motivierten Mitarbeiter sind wichtige Bausteine für ein tragfähiges Fundament, um künftige Projekte erfolgreich angehen zu können.
Wo sehen Sie die Herausforderungen für die BKM in der Zukunft?
Eine Fokussierung am Markt und die konsequente Ausrichtung auf Kunden und Konsumenten werden sicher mein Handeln bestimmen. Die Entwicklung unserer Absatzkanäle sind permanent im Blick zu halten. Positiv ist, dass unsere Absatzstruktur ähnlich der Struktur des deutschen Weinhandels ist. Das ist ein Garant für die Wettbewerbsfähigkeit. Wir müssen und wollen vor allem auch gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel weiterhin ein leistungsstarker, vertrauensvoller und verlässlicher Partner sein.
Hat der demografische Wandel auch Auswirkungen auf die Weinwirtschaft?
Das ist in der Tat eine Herausforderung für alle. Denn wenn die Bevölkerungszahl zurückgeht, wird zwangsläufig auch weniger konsumiert. Wegen der sich dynamisch ändernden Absatzmärkte müssen wir immer schneller bereit sein, neue Wege zu gehen. Deshalb hat die Schaffung effizienter Prozesse und Strukturen für mich Priorität. Der Flieger BKM muss in der Luft bleiben, auch wenn nach 45 Jahren der Pilot wechselt.
Ein neuer Mann bringt neue Ideen mit. Mit welchen Änderungen ist zu rechnen?
Ich will den Fokus noch stärker auf Qualität legen. Wir müssen ein noch stärkeres Profil, intern wie extern, schaffen und unsere Lagen- und Sortenkompetenz herausarbeiten. Wir sind mit 33 Prozent unserer Rebfläche schließlich der größte Gutedelerzeuger auf nationaler Ebene, aber auch gut 40 Prozent sind mit Burgundern bestockt. Das Produkt-Management und die Professionalisierung der Kommunikation sind weitere Punkte auf meiner Agenda. Ein eigenes kleineres Projekt habe ich bereits umgesetzt, nämlich den Relaunch unserer erfolgreichen Sektserie Nobilé. Die Ausstattung war ein wenig in die Jahre gekommen, deshalb ist sie nun attraktiver gestaltet worden.
Wird die Bezirkskellerei weiter wachsen?
Ein Mengen- und Flächenwachstum halte ich für ausgeschlossen. Vielmehr rücken Wertschöpfung und Qualität in den Vordergrund. Die Genossenschaften haben ein höherwertiges Image verdient. Daran will ich arbeiten.
Pflegen Sie einen kooperativen Führungsstil?
Ein respektvoller Umgang miteinander ist Voraussetzung für den Erfolg. Die Mitarbeiter müssen jeden Tag gern in den Betrieb kommen.
Sie haben in den vergangenen Monaten auch den Vorstand und den Aufsichtsrat kennen gelernt. Wie war bislang die Zusammenarbeit?
Gut. Das sieht man doch schon daran, dass mich der Aufsichtsrat einstimmig zum Geschäftsführenden Vorstand bestellt hat. Dieses eindeutige Votum ist Rückhalt und Vertrauensvorschuss. Die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist damit gelegt, ich freue mich jedenfalls auf die Aufgaben und Herausforderungen.