Blühende Ackerflächen im tristen Grau des Herbstes sind kein letztes Aufbäumen der Natur gegen das nahende Ende der Vegetationszeit, sondern vielmehr ein Zeichen nachhaltiger Landwirtschaft. Von Ralph Lacher Efringen-Kirchen. Denn viele Bauern säen zwischen zwei Hauptkulturen, beispielsweise Wintergetreide und Mais, eine Zwischenfrucht, um die Zahl unterschiedlicher Pflanzenarten in der Fruchtfolge zu erhöhen. Biologische Vielfalt sei das passende Stichwort, verdeutlichte BLHV-Kreisvorsitzender Heinz Kaufmann bei einer Zwischenfrucht-Feldbegehung auf seinem Seebodenhof in Efringen-Kirchen. Zwischenfrüchte wie Phacelia, Buchweizen, Öllein, Leindotter, Futtererbsen und Senf würden ausgesät, weil sie Nitrat aufnehmen und somit die Stickstoff-Belastung des Bodens verringern. Gerade in heißen Sommern wie dem diesjährigen mit fast vier Monaten Wärme und kaum Niederschlägen nehmen Feldfrüchte wie Getreide und Mais relativ wenig Stickstoff auf, so dass gerade 2016 die Zwischenfrucht-Aussaat sehr wichtig sei, erklärte Heinz Kaufmann. Außerdem seien in den Teilen des Markgräflerlands, die Wasserschutzzonen sind, solche Maßnahmen aus ökologischen Gründen vorgeschrieben. Die Nitratauswaschung soll so verhindert werden. Das wiederum ermögliche, dass der in den Zwischenfrucht-Pflanzen gespeicherte Stickstoff im Folgejahr durch Zersetzung der organischen Substanz der nächsten Hauptkultur wieder zur Verfügung steht. Die Zwischenfrüchte werden nämlich nicht abgeerntet, sondern untergemulcht. Dadurch werde gleichzeitig Humus im Boden aufgebaut, was die Bodenfruchtbarkeit erhöhe. Daher habe man den Zwischenfruchtanbau früher einfach Gründüngung genannt. Weitere Vorzüge des Zwischenfruchtanbaus sind aus Sicht des BLHV-Kreischefs eine möglichst stetige Bodenbedeckung und daher ein Schutz vor Wind- und Wasser-Erosion. Zur Gründüngung werden Pflanzenarten einzeln oder in Mischungen verwendet. Kreuzblütler wie Senf kommen traditionell zum Einsatz, aber auch optisch ansprechende Pflanzen wie Sonnenblumen gewinnen an Boden. Wie Heinz Kaufmann betonte, hat der Anbau von Zwischenfrüchten für die Landwirte sowohl arbeitstechnischen wie auch finanziellen Mehraufwand zur Folge. Da man aber um die Vorzüge dieser besonders ökologischen Form der Gründüngung weiß, nehme man die Mehrkosten in Kauf.