Efringen-Kirchen „Das Fest bleibt der absolute Renner“

Weiler Zeitung
Kaum hörte der Regen auf, strömten Scharen von Besuchern ins Freie, wo die Helfer erneut Tische und Bänke aufbauten. Foto: Weiler Zeitung

Dämpfifest: Unabhängig vom Wetter strömen die Besucher in Scharen nach Mappach

Von Jutta Schütz

„Egal, ob die Sonne scheint oder ob es regnet, stürmt oder schneit, unser Dämpfifest bleibt der absolute Renner, was die Feste in der Gegend angeht“, meinte Ortsvorsteher Helmut Grässlin zufrieden. Trotz anfänglichen Regens war das Dämpfifest bestens besucht – bereits kurz nach der Eröffnung gab es kaum noch Parkplätze im Dorf.

Mappach. Besucher gaben sich schon per Handy Tipps, wo man sein Auto noch abstellen könnte. Die rund 60 Jahre alte Dämpfi lief derweil auf Hochtouren. Das Heizerteam am überdimensionierten Kochgerät um Marc Stöckle und Uwe Breunig war vollauf damit beschäftigt, Holz nachzulegen, den Druck im Kessel zu überprüfen, geräuschvoll Dampf abzulassen, fertige „Gschwelldi“ aus „Mappacher Grumbiere vom Scheibenbuck von Landwirt Werner Brehm“ herauszuholen und neue Gitter mit Kartoffeln einzusetzen. „Uns fehlt irgendwie noch der Warnton einer Dampflok – ich muss da mal sehen, was sich in zwei Jahren machen lässt“, witzelte Stöckle.

Ganz Mappach mischte bei den Helfern mit, darunter viele junge Leute, die auch noch Freunde beispielsweise aus Kirchen rekrutiert hatten. „Keine Ahnung, wie viele wir jetzt sind – über 150 schätze ich“, meinte Grässlin. Die Helfer hatten am frühen Sonntagmorgen eine beispiellose Aktion hingelegt, denn bis zuletzt hatte man gehofft, dass der Regen an Mappach vorbeizieht. Als es klar war, dass es zumindest um die Mittagszeit nass würde, wurde geräumt. In der Halle, im Feuerwehrraum, in einem Carport und in zwei Zelten wurde Platz geschaffen. „Wir haben alles hergeschafft, was die Mappacher Infrastruktur hergibt“, witzelte Grässlin.

Die „Dilettantenmusik“ aus Wollbach, die mit Blasmusik Stimmung machte, rückte im Rundzelt an den äußersten Rand, so dass dort auch noch Besucher unterkamen. Weitere Bänke und Tische lagen auf Vorrat – und wurden gebraucht, denn um 13 Uhr hörte der Regen auf und prompt strömten die Leute ins Freie. Grässlin, Feuerwehrleute und Ortschaftsräte waren jetzt gefordert und bauten erneut Tische und Bänke auf. „Wahnsinn, was hier abgeht“, staunten junge Leute aus Weil am Rhein, die alle den Dämpfi-teller mit Bauernwurst, Kartoffeln und Zieger geordert hatten. Andere Gäste balancierten da bereits Kuchen und Kaffeetassen durch die Reihen – Anita Brunner hatte mit ihren Mitstreiterinnen im „Hallencafé“ mehr als 80 Kuchen zu verteilen, die ebenfalls reißenden Absatz fanden.

„300 Kilo Kartoffeln, 800 Paar Wüste – ob das reicht bei dem Ansturm?“ rätselte der Ortsvorsteher. Mit gutem Grund. Denn 2016 war der Andrang so groß gewesen, dass in einer Art Nacht-und- Nebel-Aktion abends noch der komplette Ziegerbestand in der Käseabteilung des Binzener Hiebermarkts geräumt wurde. „Die Hieber-Familie war unter den Gästen und war sofort bereit, uns auszuhelfen, aber wir mussten erst mehrere Sicherheitssperren überwinden, um an den Käse zu kommen“, erinnerte sich Grässlin. Der Ortsvorsteher erhält übrigens immer noch regelmäßig Anfragen, ob man die Dämpfi nicht für Feste oder Privatpartys ausleihen könnte. „Das kommt natürlich nicht in die Tüte, die Dämpfi bleibt in Mappach, denn sie ist einzigartig“, so Grässlin.

Fazit: Gleichgültig, wie viele Konkurrenzveranstaltungen in der näheren Umgebung stattfinden: Das Dämpfi-fest bleibt einmalig und sorgt für Besucherscharen – und hoffentlich wieder für so viele Einnahmen, dass reichlich an soziale Einrichtungen gespendet werden kann.

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