Efringen-Kirchen Der Dino unter den Jugendclubs

Weiler Zeitung

Serie Jugendtreffs – Teil 19: Die Egringer Landjugend sprüht voller Elan

Von Marco Schopferer

Wenn es um Tradition und Geschichte geht, macht den Egringern wohl kaum jemand etwas vor. Die hiesige Landjugend (LaJu) wurde im kalten Winterjahr 1948/49 gegründet und überlebte seither alle Widrigkeiten. Damals gab es noch 40 Landjugendgruppen im Landkreis und nur die Egringer sind übriggeblieben.

Von einem Dinosaurier zu sprechen, liegt da auf der Hand. Doch wer den Bau der LaJu betritt, fühlt sich keinesfalls in die Vergangenheit versetzt: Im Obergeschoss des Vereinsheimes der Ortschaft hat man gemütlich sein Domizil eingerichtet. Fette Boxen an den Wänden, eine attraktive Theke nebst Kuschelecke laden zum Verweilen ein.

Eine auf einer Sau reitenden „Power to the Bauer“- Zeichnung wurde schon vor Jahren an an die Wand gemalt. Für die landwirtschaftlichen Wurzeln schämt sich keiner, wobei heute nur noch wenige einen Beruf in der Landwirtschaft ausüben.

Rund 50 Mitglieder hat man derzeit. „Vielleicht 25 bis 30 sind aktiv“, sagt Carmen Kaufmann, die „Vorständin“ der Landjugend und ein weiteres Kuriosum. Bei der Landjugend gibt es seit Menschengedenken die Geschlechter getrennte Doppelspitze. Kein Vorsitzender ohne „Vorständin“. Mit der Frauenquote ist man immer gut gefahren, noch bevor überhaupt jemand an die Grünen dachte.

Dabei gibt es noch mehr Besonderheiten. Am Pfingstmontag lädt die urbadische Landjugend zum Bayerischen Hock nach Egringen ein. Tausende von Gästen strömen dann in das Feuerbachdorf, genießen Rettich mit Bauernbrot, Weißwürste und Weizenbier. Mit dem Erlös macht die Truppe dann am Karfreitag des Folgejahres kurzen Prozess. Die fleißigen Helfer werden zu einem Ausflug entführt. Niemand weiß. wohin es geht, doch spätestens am Ostersonntag kommen alle wieder wohlbehalten zurück. Und haben stets ganz schön viel zu erzählen.

Wie eigentlich jeden Mittwoch, wenn sich die Landjugend in ihrem „Bau“ trifft. Ohne Gott und Kirche wird man übrigens nicht so einfach aufgenommen. Erst wer konfirmiert ist, darf in die Landjugend. Letzten Sonntag war in Egringen Konfirmation, gleich vier Konfirmanden kamen am Abend erstmals in den Bau. „Hoffentlich bleiben die“, freut sich Carmen Kaufmann schon jetzt auf den Nachwuchs. Aufgeschlossen für Neues ist man sowieso. Zwei der vier Konfirmanden am letzten Sonntag kamen sogar aus Efringen-Kirchen und tragen vielleicht schon bald das „Ägringer“-T-Shirt.

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