Schlagerparty: Schützenverein Welmlingen lud ein zur musikalischen Reise in die Vergangenheit
„Highway to hell“ rockte es Samstagnacht durch die Gemeindehalle. Oldie-Hits und Evergreens wie „Major Tom – völlig losgelöst“ und „Irgendwo“ von Nena lockten die Menschen auf die Tanzfläche. Bunte Spots und eine OriginalDiskokugel tauchen die Halle in schummriges, stimmungsvolles Licht – ganz so wie damals vor 30 oder 40 Jahren.
Welmlingen. Der Schützenverein Welmlingen lud am Samstag zum ersten Mal zur „Rock-, Pop- und Schlagernacht“ ein. Die DJs Karlfrieder und Freddy machten die Nacht zur ganz besonderen Party. „Ich besitze rund 3500 bis 4000 Singles“, erzählte Karlfrieder Jäcklin im Gespräch mit unserer Zeitung.. Schlager von Wenke Myhre und Christian Anders hat er genauso in seiner Sammlung wie die Beatles, die Rolling Stones, Louis Armstrong und Jimi Hendrix. „Von Elvis Presley habe ich alle Platten“, schwärmte der Musikliebhaber. „Den hören die Leute auch noch in hundert Jahren.“
Mit 17 begann er, die damaligen Hits zu sammeln – damals noch auf Musikkassette, weil er kein Geld für einen Plattenspieler besaß. Später in den 1970er Jahren kellnerte er im Eimeldinger Musikkeller, einer damals beliebten Disko, und kaufte sich beim ehemaligen Kaufhaus Schöpflin in Haagen die erste Stereoanlage. „Tolle Qualität, die läuft heute noch“, sagte er.
Diese Atmosphäre der 1960er, 70er, 80er Jahre zauberte Karlfrieder Jäcklin am Samstag mit seinem Freund und DJ-Kollegen Freddy Helmberger in die Gemeindehalle. Auf vier Plattenspielern drehten sich die Scheiben. Sogar die Dekoration, um die sich Karin Helmberger und Karin Jäcklin gekümmert hatten, erinnerte an vergangene Jahrzehnte – eine Vespa, eine alte Filmkamera und ein Grammophon aus dem Fundus des Sammlers Dietmar Schmiedlin waren ausgestellt. Eine Schaufensterpuppe trug Schlaghosen.
„Es ist schön, dass auch mal etwas für uns Ältere gemacht wird“, freute sich ein Mann, der mit seinen Kumpels von den Motorradfreunden aus Haltingen gekommen war. Manche Tänzerin trug stilecht Petticoat. Der Schützenverein schenkte an seiner Bar passende Cocktails wie „Campari Orange“ aus.
Zeitweise drängten sich die Paare auf der Tanzfläche. Dort und an den kleinen Tischchen bewegten sich vor allem Menschen der Generation 40 Plus, aber nur wenige Jugendliche. „Man hätte mehr Werbung machen müssen“, meinte eine Frau. Die Vorsitzende des Schützenvereins war dagegen begeistert: „Wir hätten nicht gedacht, dass das so einschlägt.“
