Bis es so weit kam, teilten Hunderte von Twitter-Nutzern den Aufruf, selbst eine eigene Facebook-Gruppe wurde gegründet. Längst berichteten Radiosender über den drohenden Verlust einer Stimme in Efringen-Kirchen. Eliane Mäder, Sekretärin im Vorzimmer des Bürgermeisters, wurde am Wochenende von ihrem in Wien wohnenden Bruder auf das mediale Ereignis aufmerksam gemacht. Da bangten schon Tausende um die Stimmer Nathalies.
Den versteckten Vorwurf, dass Briefwahlunterlagen zu spät verschickt werden, weist man in Efringen-Kirchen weit von sich: „Gerade bei im Ausland wohnenden Wählern sind wir angehalten, die Unterlagen möglichst schnell weg zu schicken“, sagt Hauptamtsleiter Clemenes Pfahler. Man wisse allerdings, dass Briefpost nach Afrika, Asien oder Lateinamerika lange dauere. Nicht immer kommen die Briefe pünktlich zurück. „Das sind immer fünf oder sechs, die später eintrudeln“, weiß Pfahler. Die werden dann übrigens ungeöffnet archiviert. Bis zur nächsten Wahl, wenn auch die letzten Widersprüche abgearbeitet sind, und landen dann ungesehen im Schredder.
Am Sonntag fehlten in Efringen-Kirchen die Voten von 30 der rund 1500 beantragten Briefwahlunterlagen. Doch Nathalies Stimme gegen Rechts wurde gezählt. Das Netz atmete auf.