Efringen-Kirchen Eine Übergangslösung

Weiler Zeitung

Internet: Vectoring-Technologie der Telekom im Zentralort Efringen-Kirchen

Von Marco Schopferer

„Die Einwohner im Zentralort fühlen sich abgehängt, glauben hinten runter zu fallen“, sagte Bürgermeister Philipp Schmid am Mittwoch bei einem Ortstermin zum Glasfaserausbau und kritisierte die Deutsche Telekom.

Efringen-Kirchen. Während schon vor rund drei Jahren die Gemeinde 1,2 Millionen Euro in die Hand nahm, um ein eigenes Glasfasernetz zwischen den einzelnen Ortschaften aufzubauen und ab November nun die Haushalte in allen Ortschaften mit einer Übertragungsrate von 50 Megabit pro Sekunde surfen können sollen, tröpfeln die Daten im Zentralort bis auf unbestimmte Zeit dahin. Drei Megabit pro Sekunde sind aktuell keine Seltenheit, in der Nähe des Knotenpunktes bei der alten Post in Efringen können es auch bis zu 16 Mbit/s sein.

Mit etwas Neid blicken deshalb viele Efringen-Kirchener auf die Ortsteile. Gerne würde der Bürgermeister vom magentafarbenen Riesen Auskunft bekommen, wann denn auch der Zentralort endlich mit schnellerem Internet zu rechnen hat. Immerhin hat die Telekom hier von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für den Umbau auf die so genannte Vectoring-Technologie mit ihren Datenraten von bis zu 100 Mbit/s bekommen, wird hier dann wohl auf Jahre das Monopol auf schnelle Internetzugänge haben. Damit verknüpft ist für das ehemals staatliche Telekommunikationsunternehmen aber nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht zum Ausbau, so Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung.

Mit Informationen über den Ausbau hält sich die Telekom allerdings zurück. „Ich habe einen Brief geschrieben, wollte wissen wie und wann der Ausbau kommt, doch eine Antwort gibt es keine“, ärgerte sich der Bürgermeister. Im Januar hatte die Telekom noch den Ausbau schriftlich angekündigt, vom Herbst 2017 war die Rede, im Laufe des ersten Quartals 2018 sollten die Einwohner des Zentralorts dann das sehnlichst erwartete schnellere Internet bekommen. Diese Daten stehen so auch auf der Homepage der Gemeinde.

Dass der Zeitplan gehalten wird, daran zweifelt zwischenzeitlich aufgrund der Funkstille Bürgermeister Schmid. Und Kempf gibt zu bedenken, dass der Vectoringtechnologie sowieso nur eine Übergangslösung ist. Er würde auch gerne wissen, in welchem Zeitrahmen die Telekom sich den Glasfaseranschluss im Zentralort bis ins Haus vorstellt.

Schon mit der Vectoringumstellung werde man von der Telekom Datenraten für jedes einzelne Haus anfordern. Bereits jetzt rechnet man damit, dem Monopolisten für schnelleres Internet in manchen Teilen von Efringen-Kirchen Marktversagen nachweisen zu können. Erst wenn dies offiziell festgestellt wird, darf die öffentliche Hand mit dem eigentlichen Glasfaserausbau in Teilen des Zentralortes beginnen. Man stehe bei der Planung in den Startlöchern, versicherte Kempf.

Gut möglich, dass dann aber zunächst nur einzelne Straßenzüge am Rande des Dorfs vom Zweckverband angeschlossen werden, weil dort die gesetzliche definierte Grundversorgung nicht erreicht wird. Über Jahre hinweg wird man sich dann langsam bis ins Ortszentrum vorarbeiten.

Ärgerlich ist das Prozedere für Anwohner im Hölzeleweg, Teile von Bahnhof- und Markgrafenstraße. Hier verbuddelt der Zweckverband bis 2018 einen Glasfaserstrang vom Kinderhaus bis ins Gewerbegebiet. Die Anwohner haben dann eine Hochgeschwindigkeitsleitung vor dem Haus liegen, ein Hausanschluss sollen sie zunächst aber nicht bekommen.

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