Efringen-Kirchen Eltern üben scharfe Kritik am Kinderhaus

Weiler Zeitung
Gesprächsrunde zum Kinderbetreuungsbedarf am Mittwochabend. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Gesprächsrunde: Thema: Betreuungsbedarf im Vorschulalter / Umfrage vorgesehen

Efringen-Kirchen (dab). Nur wenige Eltern und politische Amtsträger waren am Mittwochabend zur überparteilichen Gesprächsrunde zum Betreuungsbedarf in Kindergärten, Krippen und bei Tagesmüttern gekommen, zu dem die CDU eingeladen hatte. Neben mangelndem Informationsfluss und Fehlkommunikation stand vor allem das Kinderhaus der Gemeinde in der Kritik.

Karl Rühl (CDU) stellte einen Auftrag zu mehr Kommunikation, Flexibilität und Qualität fest. Das Problem sei der bisher stets geringe Rücklauf bei Umfragen mit nur zehn bis 15 Prozent. Wortmeldungen aus den Reihen der Eltern ließen im Verlauf des Abends den Eindruck entstehen, die Verwaltung habe in den zurückliegenden Jahren den tatsächlichen Bedarf der Familien nicht berücksichtigt. Durchführung und Auswertung von Umfragen seien nicht nachvollziehbar, schriftliche Anmerkungen von Eltern würden ignoriert. Der Wunsch nach mehr Flexibilität bei den Abholzeiten, die klare Benennung von Zuständigkeiten der Ansprechpartner und fehlende erweiterte Öffnungszeiten, kristallisierten sich insgesamt als Themen heraus.

Der Vorschlag von Elke Weiß (SPD), eine Liste mit Themen zu erstellen, für die noch Informations- und Klärungsbedarf bestehe, Antworten abzuwarten, und dann mit den Verantwortlichen und Entscheidungsträgern die Möglichkeiten auszuschöpfen, blieb weitgehend ungehört.

Ungeachtet des eigentlichen Diskussionsziels rückte stattdessen die Kritik am Führungsstil des Kinderhauses in den Vordergrund: das Ungleichgewicht von Fachkräften in den Gruppen, fehlende Anerkennungspraktikanten zur Verstärkung, keine Projektangebote, die hohe Fluktuation an Mitarbeitern. Von der Unterschlagung eines Umfragebogens war gar die Rede, und der für alle Kinder verbindliche Mittagsschlaf führe dazu, dass die Kinder abends nicht müde seien und Zuhause bis in die Nacht wachblieben.

Die größte Einrichtung der Gemeinde stelle sich „hinterwäldlerischer und konservativer“ dar als die Kindergärten in den Dörfern, meinte eine Mutter. In Efringen-Kirchen bestehe die „katastrophale Situation“, dass beide Eltern nicht voll berufstätig sein könnten, da für Krippenplätze keine Zeiträume von beispielsweise 7 bis 17 Uhr angeboten würden. Aus pädagogischen Gründen werde eine Verlängerung der Krippenzeiten abgelehnt, doch die Frage: „Ist es für das Kind gut?“ sei Sache der Eltern und habe eine Angestellte der Gemeinde nicht zu interessieren, das sei unprofessionell, denn „ein sieben Monate altes Kind in die Krippe zu geben, ist im Deutschland des Jahres 2017 normal.“

Auch vermisse sie junge, kinderlose, motivierte Erziehungskräfte im Alter zwischen 20 und 28 Jahren, zu hundert Prozent berufstätig und an Weiterbildung interessiert.

Wie es in der Debatte konkret weitergehen soll, blieb am Mittwoch unscharf. Eine weitere überparteiliche Gesprächsrunde wurde für September in Aussicht gestellt. Im Raum stand die Idee, unter Mithilfe der Eltern eine Umfrage in allen Teilorten zu starten, und einen Ausschuss mit Elternvertretern, Kindergartenleitungen und Gemeinderäten zu bilden, wobei hier die Gemeinde als Träger in der Verantwortung stünde. Marlies Billich (Grüne) regte einen dauerhaften „Runden Tisch“ an, um regelmäßige Bestandsaufnahmen und konstruktive Debatten führen zu können.

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