Efringen-Kirchen Erst muss das Leck gefunden werden

Weiler Zeitung
Die Brunnen scheinen nach Wasser zu lechzen, wie hier beim Kastanienbrunnen beim „Anker“ in Kirchen. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Maßnahme: Zahlreiche Brunnen in Efringen-Kirchen sind derzeit trocken gelegt / Einwohner verärgert

Trockene Brunnen auch bei hochsommerlichen Temperaturen: Selbst wo eine private Bürgerinitiative einen Großteil der Unterhaltskosten begleicht, fließt in Efringen-Kirchen kein Wasser in öffentliche Tröge. Für die einen ein Ärgernis, für die Verantwortlichen im Rathaus „ein fürsorglicher Umgang mit Steuergeld“.

Von Marco Schopferer

Efringen-Kirchen. Verschwörungstheorien gibt es genügend: „Der Gemeinderat hat doch beschlossen, dass aus Kostengründen die Brunnen abgeschaltet bleiben“, glaubt ein Kirchener. Eine Ortsansässige erklärt: „Die Gemeinde macht das nur, damit in den Brunnen nicht mehr gebadet wird.“ Und ein Schweizer Velofahrer stellt nüchtern fest: „Es hat ja auch schon lange nicht mehr geregnet.“

Nichts von den Mutmaßungen ist wahr: „Unser Wassermeister sucht nach einem Leck im Leitungsnetz“, erst wenn dies gefunden ist, könne man die Brunnen anschalten, lautet die Auskunft von Hauptamtsleiter Clemens Pfahler. Schon allein der fürsorgliche Umgang mit Steuergeldern gebiete es, dass man lecke Leitungen nicht mit Wasser befülle und die Brunnen deshalb trocken gelegt werden.

Aufwändig werde derzeit nach dem Leck gesucht, „es sind wohl mehrere“, so Pfahler. „Zu 70 Prozent liegt das Leck in Kirchen, aber zu 30 Prozent eben vielleicht in Efringen.“ Deshalb seien alle Brunnen abgestellt, nur der Rathausbrunnen und die aus Quellwasser gespeisten Brunnen in Efringen laufen.

Für Anwohner, Besucher und vor allem Fahrradtouristen ist dies durchaus ein Ärgernis. Gisela Zandt, Mitpatin des Kastanienbrunnens am Gasthaus „Anker“, sagt offen: „Der jetzige Anblick ist traurig.“ 1600 Euro hat die Anwohnerinitiative im vergangenen Jahr an die Gemeinde überwiesen, damit das Nass dort und beim benachbarten Waagebrunnen sprudelt. Mehrmals hat Zandt im Rathaus deshalb bereits angerufen – eine definitive Zusage, wann die Dorfbrunnen angeschaltet werden, bekam sie nicht.

Und den kann die Rathausverwaltung auch auf Pressenachfrage nicht geben. Allein in den vergangenen Tagen habe der Wassermeister mit zwei großen Rohrbrüchen zu kämpfen. Man werde jedenfalls so schnell wie möglich auf die Fehlersuche bei den Brunnen im Zentralort gehen und diese dann anschalten. Doch wann diese wieder fließen, steht nicht fest.

Einen kleinen Trost gibt es aus dem Rathaus: „Das gespendete Geld ist ja nicht weg. Es fallen in diesem Jahr einfach geringere Kosten an“, die im nächsten Jahr in ein Guthaben übertragen werden. Zandt und ihre Mitstreiter wären allerdings froh, wenn die Spendengelder dafür verwendet werden, wofür sie überwiesen wurden. Die Initiative sammelt ja nur, damit die Brunnen sprudeln, und hat kein Interesse daran, das trockene Brunnen das beim Brunnenfest gesammelte Vermögen schonen.

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