Von Marco Schopferer Efringen-Kirchen. Das Flüchtlingsheim von Efringen-Kirchen bekommt kontinuierlich mehr Bewohner, gut 150 Asylbewerber leben dort aktuell und feierten am Samstag gemeinsam mit dem Freundeskreis „Fürenand“ ein buntes Sommerfest, bei dem die Bewohner französische Delikatessen und deutsches Liedgut kennen lernten. Es war zunächst ein vielleicht etwas ungewohntes Terrain, auf dem das Fischinger Akkordeonorchester unter der Leitung von Dieter Lau am Samstagnachmittag auftrat. Etwas abgewetzte Stühle gab es für das Orchester inmitten von Holzbaracken und zu Wohnräumen aufgetürmten Stahlcontainern, dazu ein Publikum, das im Mitsingen von Udo Jürgens-Hits wie „Ich war noch niemals in New York“ oder dem „Badnerlied“ nicht wirklich geübt war. Geliebt und gegen Ende gar bejubelt wurde das Orchester dennoch, die Funktion als Eisbrecher zwischen den Kulturen gelang den Akkordeonspielern glänzend. Ohne Noten und mit wenigen Worten verzückte danach Clown Rabe mit seiner witzig-unterhaltsamen Jonglage die Besucher, ihm folgten die jazzigen Klänge der Band „Jazztransport“ und am Abend ließ es DJ Shorty krachen. Crepes, Merguez, Bratwurst und Eiscafé gab es zum Selbstkostenpreis von maximal einem Euro samt kostenlosem Riesenbuffet. Optimale Voraussetzungen für ein interkulturelles Fest, das an diesem Abend in einer fröhlichen Tanzparty endete. Sie war auch gleichzeitig eine Willkommensparty für die Neuankömmlinge der letzten Woche, die vor allem aus Afrika, Nahost und Asien kamen. Inzwischen leben Flüchtlinge aus Serbien, Kosovo, Albanien, Mazedonien, Gambia, Kamerun, Nigeria, Eritrea, Syrien, Afghanistan und dem Iran in dem Heim im Reblanddorf. „Ihr seid nach Deutschland gekommen, weil ihr auf der Suche nach Sicherheit, Stabilität und Frieden seid“, sagte Chris Bley zur Begrüßung und fügte an: „Extreme Armut und Gefahren, Zukunftslosigkeit und Verzweiflung zwangen euch, euch auf eine Reise zu begeben, von der viele nicht wussten, wie und wo sie enden wird. Auf der Suche nach Achtung der Menschenrechte, gleichen Gesetzen für alle und Toleranz hofft ihr, hier Schutz zu bekommen. Wir alle sind hier, um euch ein bisschen Freude zu geben und zu helfen.“ Doch irgendwie war es doch auch ein Abschiedsfest. Viele der Flüchtlinge aus der ersten Generation, die im Januar nach Efringen-Kirchen kamen, haben wohl das Angebot des Landkreises angenommen, gegen ein fixes Rückkehrgeld freiwillig den Asylantrag zurückzuziehen. Sie sollen Anfang August die Heimreise antreten, dann werden auch bei den Helfern des Freundeskreises die ersten Tränen fließen. Eng sind bereits die Kontakte in den letzten Monaten geworden, auch dies wurde beim Sommerfest offensichtlich.