Efringen-Kirchen First Responder gut ausgestattet

Weiler Zeitung

Ersthelfer: 40 Freiwillige lassen nachts und am Wochenende keine wertvollen Minuten verstreichen

Von Marco Schopferer

Es ist eine Erfolgsgeschichte, die man so gar nicht planen konnte. Seit drei Jahren rücken nachts und insbesondere am Wochenende die Ersthelfer der Feuerwehr zu Noteinsätzen aus, helfen immer wieder Leben zu retten.

Efringen-Kirchen. Es sind gerade die ersten Minuten, die besonders zählen – über Leben und Tod entscheiden können. Und es ist gar keine Seltenheit, dass viel zu viele dieser wertvollen Minuten verstreichen, bis Notarzt oder Rettungssanitäter am Einsatzort eintreffen. Gerade am Wochenende und in der Nacht sind die Rettungskräfte oftmals überfordert, und dann kommen die Ersthelfer der örtlichen Feuerwehr zum Einsatz.

Immer häufiger werden die sogenannten First Responder der Efringen-Kirchener Feuerwehr dann hinzugerufen. Schon 2014 rückte man 36-mal aus, im vergangenen Jahr waren es bereits 56 Einsätze. Hält der Trend der ersten Monate von 2016 an (bis Anfang Mai bereits 26 Einsätze), dann wird man auch in diesem Jahr zu noch mehr Einsätzen gerufen werden.

Von Last oder Mühe spricht da niemand. „Unsere Leute sind mit einer riesigen Begeisterung mit dabei“, sagt Philipp Haberstroh, der mit Dr. Philipp Kienle die First-Responder-Gruppe in Efringen leitet. Auf einen Pool von rund 40 Mitarbeitern allein aus der Feuerwehr kann man derzeit zurückgreifen, hinzu kommen Mitglieder vom örtlichen DRK und eine handvoll nicht organisierter Ersthelfer.

Dabei hat die Ersthelferausbildung der Wehrleute noch weitergehende Folgen. Wo beispielsweise früher bei Unfällen die Verletzten von der Feuerwehr aus einem Wrack gerettet wurden, kann man jetzt bereits mit einer ersten Notfallversorgung beginnen, bis der ärztliche Rettungsdienst vor Ort ist. Alles natürlich im Rahmen der Gesetze, alle invasiven (in den Körper eindringende) Maßnahmen sind dem Notarzt vorbehalten.

Nicht selten hat man nun aber bereits Infusionen vorbereitet, Puls und Blutdruck gemessen und natürlich Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet. All dies spart dem Notarzt Zeit.

Dankbar ist man da auch, dass der Krankenpflegeverein Efringen-Kirchen unter Vorsitz von Margrit Herr den First Respondern einen 1200 Euro teuren Defibrillator geschenkt hat. „Allein am ersten Wochenende im Mai hatten wir zwei Einsätze binnen 24 Stunden, bei denen wir ihn eingesetzt haben“, sagt Philipp Kienle.

Überhaupt sind die Ersthelfer gut ausgestattet. Neben einem eigenen Notfallkoffer gehören auch Tragesack, Vakuummatratze und Schleifkorb in schwierigem Gelände oder bei Verdacht auf Wirbelsäulen und Beckenverletzungen bei der fachgerechte Rettung zum Equipment. Der Schleifkorb hat bereits bei der Rettung eines Verletzten in den Steillagen der Reben wichtige Dienste geleistet und kann übrigens auch mit dem Verletzten direkt an die Seilwinde eines Rettungshubschraubers gehängt werden.

„Mitunter sind die Rettungssanitäter durchaus froh, wenn sie auf uns mit unserem Spezialgerät zurückgreifen können“, weiß dann auch Philipp Kienle.

Finanziert wird die Ausstattung der First Responder übrigens ausschließlich von der Gemeinde, einen Kostenersatz von den Krankenkassen bei Rettungseinsätzen wird nicht geleistet. Und die gut 40 Ersthelfer leisten ihren ehrenamtlichen Dienst kostenlos.

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