Efringen-Kirchen Forte-Attacken und melodische Eleganz

Weiler Zeitung

Auftakt der neuen Kammerkonzertreihe in Efringen-Kirchen

Von Walter Bronner

Efringen-Kirchen. Die neue Reihe der Kammerkonzerte Efringen-Kirchen startete am Sonntag mit einem recht originellen Programm vor relativ kleiner Hörergemeinde in der Christuskirche.

Zu Gast waren die im Nordbadischen beheimateten Musiker Arne Müller (Violine), Dan Fahrbusch (Violoncello) und Michael Müller (Orgel), die mit Werken von Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach, Max Bruch und Joseph Gabriel Rheinberger einige Raritäten der Tonkunst kreierten.

Zu diesen zählt auch Händels eingangs gespielte Sonate für Violine und Basso continuo g-Moll. Denn so beliebt die großen Oratorien, Opern und Orchesterwerke des berühmten Deutsch-Engländers auch sind, so wenig populär sind seine Kammermusikschöpfungen, deren formale und klangliche Substanz gleichwohl von hoher Qualität ist.

Arne Müller präsentierte seinen anspruchsvollen Part mit kerniger und kontrastbetonter Intonation im Spannungsfeld zwischen scharfen Forte-Attacken in den raschen und melodischer Eleganz in den langsamen Sätzen, zuverlässig sekundiert von den beiden Mitmusikern. Alsdann demonstrierte der Organist sein stupendes Können mit Bachs gewaltiger Toccata und Fuge (BWV 538). Das fälschlicherweise auch als „dorische“ Toccata bezeichnete d-Moll-Werk geriet mit seinen von ununterbrochener Bewegung, markanten Manual-Pedal-Wechseln und (im zweiten Teil) von kühnen Dissonanzen beherrschten Klangstrukturen zu einem spannenden Hörereignis.

Mit Max Bruchs weiträumigem Adagio „Kol Nidrei“ für Violoncello und (in diesem Fall vom Original abweichend und teilweise virtuos angelegter) Orgelbegleitung profilierte sich Dan Fahlbusch als meisterlicher Interpret der elegischen Melismen dieser weihevollen, zwischen Moll und Dur changierenden Paraphrase über einen jüdischen Bußgebetstext und alte hebräische Melodien.

Zum Abschluss ließen die drei Musiker als gleichrangige Partner Rheinbergers monumentaler Suite-Concerto eine exemplarische Wiedergabe angedeihen.

Bei dem in klassischen und frühromantischen Tongefilden angesiedelten 40-Minuten-Stück beeindruckten vor allem die kantilenen Sequenzen, die im volkstümlichen Melos des zweiten Satzes (Thema mit Veränderungen) am schönsten zelebriert wurden.

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