Efringen-Kirchen Frostschäden wie seit Jahrzehnten nicht mehr

Weiler Zeitung
Erhebliche Frostschäden beobachtete Weinbauberater Hansjörg Stücklin. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Weinbau: Hoffnung ruht auf dem Austrieb der Beiaugen / In jedem Fall Mindermengen

Efringen-Kirchen/Markgräflerland (os). Zuletzt gab es im Markgräflerland vor 43 Jahren, 1974, ähnlich starke Schäden durch Spätfrost wie dieser Tage, sagt Weinbauberater Hansjörg Stücklin. Dies bestätigen Bezirkskellerei-Geschäftsführer Hagen Rüdlin und die Winzer Günter Nußbaumer und Hanspeter Ziereisen aus Efringen-Kirchen.

Die Schäden über das gesamte Einzugsgebiet der Bezirkskellerei Markgräflerland seien unterschiedlich, aber insgesamt gesehen enorm, sagt Rüdlin. Er bestätigt die Einschätzung des Weinbauberaters, dass im Bereich der Standorte Ehrenkirchen und Ballrechten-Dottingen sowie von Binzen über Weil bis Grenzach die Schäden höher seien als im Raum Efringen-Kirchen und Kandertal. Es bleibe nur die Hoffnung, dass die so genannten Bei- oder Nebenaugen noch austreiben und somit der Ausfall nicht zu dramatisch ausfalle. Grundsätzlich sei der tatsächliche Schaden erst nach der Blüte im Sommer einzuschätzen, sagt Rüdlin.

Günter Nußbaumer vom Weingut Kalkwerk Istein rechnet mit mindestens einem Drittel Minderertrag. Und das auch nur dann, wenn in den stark geschädigten, tieferen Lagen die Beiaugen tatsächlich gut tragen. „Wenn weiterer Frost zu den Eisheiligen und Hagel ausbleiben, dann könnten wir mit einem blauen Auge davon kommen“, sagt Nußbaumer. Klar sei aber, dass es gerade beim Gutedel deutliche Mindermengen geben werde. Denn der Ertrag der Beiaugen sei deutlich geringer als der der normalen Triebe.

Auch die Efringen-Kirchener Winzer Hanspeter und Edeltraut Ziereisen hoffen auf das „blaue Auge“ und sprechen von Schäden beim Gutedel von mindestens 60 Prozent, vor allem in den unteren Lagen. In den tieferen Schlipf-Lagen läge der Ausfall sogar bei 100 Prozent. Hier sei sogar zu befürchten, dass die Temperaturen so tief und langanhaltend niedrig waren, dass selbst die Beiaugen erfroren sind. Hier könne man Konkretes frühestens in zwei Wochen sagen, wenn die Beiaugen austreiben.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading