Efringen-Kirchen Für Gänsehautmomente gesorgt

Weiler Zeitung

Chorkonzert: Drei Chöre begeistern Besucher/ Schlager gehören bei Gastgeber „Rhenus“ ins Repertoire

Von Marco Schopferer

Der „Rhenus“ lädt zum ungezwungen Chorkonzert in die Mehrzweckhalle ein und wird gefeiert. Gemeinsam mit dem gemischten Chor „Frohsinn“ aus Schliengen und dem Gesangverein „Harmonie“ Wies hatte man ein besonders unterhaltsames Konzert gestrickt. Ganz zur Freude der Besucher.

Efringen-Kirchen. Moderne Schlager und Volkslieder, das sind die Hymnen, mit denen man ein überaus unterhaltsames Chorkonzert bestreiten kann. Erstmals trat der altehrwürdige „Rhenus“ mit seiner noch recht frischen Dirigentin Claudia Götting an, in den Zuhörereigen saß der 30 Jahre lang das Dirigat führende Ehrendirigent Bernhard Bauert. Sichtlich entspannt verfolgte er das Konzert und auch das Publikum ließ sich freudig in die harmonische Sangeskunst der Popmoderne entführen.

Schlagerpophits wie „Weit, weit weg“ oder „Über sieben Brücken musst du geh´n“ und das wunderschön vorgetragene „One way wind“ gehören zwischenzeitlich zum eindrucksvollen Standardrepertoire des Männerchors. Der übrigens mit seinen aktuell 29 Sängern überaus selbstbewusst auf die Bühne trat. Sangesverstärkende Mikrofone suchte man diesmal vergebens. Vielmehr musste sich der kraftvolle Chor bei den beiden filigranen Soli von Georg Weidler richtiggehend in seiner Volumina zurücknehmen.

Schade, dass es womöglich vorab zu wenig Absprachen unter den Chören gab. Der Schliengener Chor „Frohsinn“ trat als wahrer Sympathieträger auf, hatte eine bis in die hinterste Reihe wirkende Ausstrahlungskraft und einen überaus begnadeten Dirigenten Heinz Breininger, der seine Sängerinnen und Sänger nebst Publikum zu begeistern versteht. Das funktioniert aber nicht, wenn der Dirigent am Konzertflügel Platz nimmt. Ein Chor braucht seinen Dirigenten und am Abend hätte die überaus virtuose Rhenus-Pianistin Silke Mehnert bereitgestanden. Schade drum, denn der Schliengener Chor ist mit seinem engagierten Dirigenten eine vielschimmernde Perle im durchaus umtriebigen Chorbetrieb. Der überaus gelungene konzertante Vortrag hätte noch überzeugender sein können.

Und auch Dirigentin Claudia Götting wagte bei ihrem Gastchor, der „Harmonie“ aus Wies, allerdings bei nur einem Sangesstück, sich ans Klavier zu setzen. Es klappte einwandfrei, kann aber eben auch schiefgehen.

Frisch, unverbraucht und frech dann das Liedgut des Chors. „Im Wagen vor mir fährt ein schönes Mädchen“, „Rote Lippen soll man küssen“ und „Ein Stern, der deinen Namen trägt“. Wirklich nette Schnulz-Pop-Schmonzetten erster Güte und gesanglich einwandfrei vorgetragen, gepaart mit dem Volkslied „Die Gedanken sind frei“. So erobert man die Herzen des Publikums.

Dieses spendete übrigens allen drei Chören für ihre tollen Leistungen überaus herzlichen Applaus. Mit ihrer bunten Liedwahl trafen sie alle den Nerv des Publikums. Ein ganz besonderer Höhepunkt kam aber vom Gastgeber selbst: Mit „Vineta“ , der vokalen Vision einer längst versunkenen Ostsee-Stadt, setzte der „Rhenus“ Gänsehautmomente. Einfach schön. Auch das Flügelsolo von Silke Mehnert gehört zu den unvergesslichen Momenten dieses Abends.

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