Efringen-Kirchen Häuslebauer stehen Schlange

Weiler Zeitung
Vom Mittleren Weg (links) führt s-förmig eine Erschließungsstraße quer durch das Baugebiet zum Feldweg, der ein Stück weit ausgebaut wird. Die Häuschen sind nur symbolisch eingezeichnet, die Bauherren haben bei der Gestaltung viel Freiraum. Skizze: Büro Fleischer Foto: Weiler Zeitung

Neubaugebiet: 14 Bauplätze in Huttingen im Bereich „Mittlerer Weg“

Von Clemens Leutz

Seit vielen Jahren konnte die Gemeinde Efringen-Kirchen in Huttingen keine Bauplätze mehr anbieten. Im 25 Jahre alten Baugebiet „Hinterm Dorf II“ gibt es zwar noch Baulücken, aber die sind in Privatbesitz und stehen nicht zum Verkauf. Um beim neuen Baugebiet Mittlerer Weg eine zügige und vollständige Bebauung zu ermöglichen, hat die Gemeinde mit den Eigentümern Optionsverträge abgeschlossen.

Efringen-Kirchen/Huttingen. Die potentiellen Häuslebauer stehen Schlange, für fast die Hälfte der 14 Bauplätze liegen bereits Anträge vor. Um auch flott voran zu kommen, laufen die Änderung des Flächennutzungsplans und das Bebauungsplanverfahren parallel. Diesem Vorgehen stimmte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einmütig zu. Auf den Bauplätzen mit im Schnitt 490 Quadratmetern Fläche dürfen Einzel- oder Doppelhäuser mit bis zu zwei Vollgeschossen hochgezogen werden. Dies könnte bei bis zu 21 möglichen Wohnungen einen Zuwachs von 53 Einwohnern bringen.

Das Neubaugebiet wird durch eine s-förmige Straße erschlossen. Sie wird eine Breite von 4,50 Meter haben, ein Gehweg ist nicht vorgesehen. Von der Erschließungsstraße zweigt noch ein Stichsträßchen ab, über das vier Häuser zu erreichen sind – es wird als Sackgasse angelegt, zu Fuß ist von dort der Feldweg erreichbar, der ein Stück weit zur 5,5 Meter breiten Straße ausgebaut wird. Danach führt diese wieder als schmaler Feldweg weiter.

Den Häuslebauern wollte man bewusst nur wenige Vorschriften machen, sagte Planer Till O. Fleischer. Gleichwohl werden wasserdurchlässige Fußwege und Autostellplätze verlangt. Zudem müssen mindestens 40 Prozent eines Bauplatzes gärtnerisch gestaltet oder Grünfläche sein. Nötig ist auch eine zwangsentleerende Zisterne pro Haus, die bei Regen den ersten Schwung Wasser von Hof- und Dachflächen zurückhält. Schließlich werde eine Fläche von rund einem halben Hektar hochwertiger Ackerboden versiegelt, außerdem gehen elf Bäume verloren.

Um den vorgeschriebenen ökologischen Ausgleich für den Verlust von so viel Natur zu erreichen, soll im Blansinger Grien an der Autobahn bei Kleinkems wieder ein Stück ehemaliger Acker aufgewertet werden, erläuterte Grünplaner Georg Kunz. Schon für den ökologischen Ausgleich des Gewerbegebiets Schlöttle im Zentralort war ein Teil dieses Ackers umgewandelt worden. Jetzt hat die Gemeinde dort noch für ein oder zwei Baugebiete Flächen in petto. Für weitere Vorhaben müsse die Gemeinde wieder neue Ausgleichsmöglichkeiten suchen, erklärte Kunz.

Kunz muss in Huttingen nun noch die vorhandene Pflanzen- und Tierwelt genauer unter die Lupe nehmen. „Wir sind am Anfang der Untersuchungen, aber bei den Vögeln gab es bisher nichts Auffallendes, Fledermäuse gibt es im Gebiet auch keine“, sagte Kunz.

Kevin Brändlin, Gemeinde- und Ortschaftsrat aus Huttingen, freute sich, „dass es nun endlich vorwärts geht“. Allerdings hätte er sich „ein halbes Vollgeschoss mehr“ für die Häuser gewünscht, war aber im Ortschaftsrat überstimmt worden. Er lobte ansonsten vor allem „die gelungene Straßenführung“ und die geringe Zahl an Festsetzungen.

Planer Fleischer ergänzte, dass die Planung nun zur mehrwöchigen Einsichtnahme im Rathaus offenliegt und noch Anhörungen folgen, bei denen Bürger sowie Behörden dazu Stellung nehmen können.

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