Efringen-Kirchen Keine dramatische Mengeneinbuße

Weiler Zeitung
Die Weinernte fällt in diesem Jahr auch in Efringen-Kirchen (Foto) bescheidener aus. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Weinlese: Frostschäden fallen im Bereich der Bezirkskellerei sehr unterschiedlich aus / Derzeit Hauptlese

Von Ralph Lacher

So früh wie noch nie, schon Ende August, begann die Bezirkskellerei Markgräflerland (BKM) mit dem „Herbsten“, also der Weinlese. Denn die für den Neuen Wein gelesene Rebsorte Solaris war schon so weit. Und ebenfalls sehr früh, in der ersten Septemberwoche, begann die Hauptlese für die rund 1100 genossenschaftlich erzeugenden Winzer der BKM mit dem Müller-Thurgau.

Efringen-Kirchen/Rebland. Nach einer Woche Hauptlese kann man laut Geschäftsführer Hagen Rüdlin und Kellermeister Günter Ehret von einem Weinjahrgang ausgehen, der zwar kleiner als ein Normalherbst ist, aber doch „marktkonforme Ergebnisse“ (Hagen Rüdlin) bringt.

Beide sagen, dass das Weinjahr 2017 sehr ungewöhnlich sei. Einige Winzer, vor allem im Raum Ballrechten-Dottingen sowie in Weil am Rhein und Ötlingen, hätten wegen der beiden Frostnächte im April hohe Ernteausfälle erlitten. Insgesamt seien die Mengeneinbußen aufgrund des großen Einzugsgebiets und großer Rebflächen mit nur geringen Frostschäden aber nicht zu dramatisch, so Ehret. Man rechne mit 25 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Positiv am Wetter sei die Hitzeperiode im Sommer gewesen, die Probleme mit Peronospera und Kirschessigfliege nicht auftreten ließen.

Kellermeister Ehret spricht auch davon, dass sich ein aufregendes Winzerjahr 2017 mit der nun voll laufenden Lese einem recht frühen Ende entgegen neige. „Wir werden im September nahezu alles drinnen haben. Einzig der spät reifende Rotwein Cabernet Sauvignon dürfte im Oktober geherbstet werden“, sagt Ehret mit Blick auf den Leseplan II, der ab heute die Spätburgunderlese im Fischinger Weingarten vorsieht und nach den Edelsorten am Montag schon die ersten Gutedel-Lesetage bringen wird.

Als Gründe für den frühen Herbst nennt Ehret einen kalten Jahresbeginn mit den Spätfrösten im April, dann langanhaltende Hitze und Trockenheit. Bis August sei die Niederschlagsmenge im Vergleich zum – allerdings sehr nassen und damit auch ungünstigen – Vorjahr nicht halb so groß ausgefallen. Der Regen Mitte August habe dann ein starkes Beerenwachstum mit sich gebracht, was wiederum zu kompakten, schnell gereiften und auch schnell hohe Oechsle-Grade aufweisenden Trauben geführt habe.

Insgesamt bescheinigt er den Bezirkskellerei-Reben einen „sehr guten Pflegezustand“ und spricht von schönen Oechsle von bis zu 83 Grad beim Müller-Thurgau. Nachdem die Ernte für den neuen Grundwein Solaris schon am 18. August begann, startete die Hauptlese am 8. September mit dem Müller-Thurgau. Und in nicht einmal vier Wochen dürfte der ungewöhnliche Weinjahrgang für die BKM drinnen sein.

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