Viel Niederschlag im Frühjahr und dann lange Hitze beeinträchtigten die Erntebilanz im Markgräflerland, sagt Rolf Hess, Fachbereichsleiter landwirtschaftliche Erzeugung beim Kreis Lörrach. Im Ackerbau, wo mit der Maisernte das letzte Produkt des Jahres eingebracht wird, konnte man eigentlich mit keinem Segment zufrieden sein. Und das wichtigste Ackerbau-Produkt der Regio, der Mais, brachte die befürchteten Mengeneinbußen. Von Ralph Lacher Markgräflerland. „Die Nässe sorgte dafür, dass der Mais erst sehr spät ausgesät werden konnte und die anschließenden Trockenheit schränkte das Größenwachstum der Maiskolben stark ein“, sagt Hess und verweist darauf, dass auf den „leichten Böden“ zwischen Kleinkems und Haltingen sowie am Hochrhein deutliche Mindererträge von 40 bis zu 60 Prozent zu verzeichnen waren. Die tiefgründigen Böden, wie sie etwa in Egringen, Mappach, Wintersweiler und Blansingen, im Kandertal und im Wiesental anzutreffen sind, hätten dagegen erfreulicherweise viel Frühjahrsnässe speichern können. Die Maisernte im Kreis insgesamt beziffert Hess auf zehn Tonnen vom Hektar, was gut 25 Prozent unter dem langjährigen Mittel liegt. Dass die Maisernte insgesamt unbefriedigend ist, liegt auch am tiefen Weltmarktpreis von 150 Euro pro Tonne. Um wirtschaftlich zu arbeiten, benötige ein Landwirt aber 170 Euro, rechnet Hess hoch. Der Mais wird auf der Hälfte der 7000 Hektar Ackerfläche im Kreis angepflanzt. 3000 Hektar sind mit Weizen, Gerste, Hafer, Sojabohnen und Hirse bepflanzt, 400 Hektar sind dem Feldgemüse vorbehalten und auf 150 Hektar wächst Raps. In allen Sparten geringere Erträge für Landwirte In allen Sparten erreichten die Bauern 2016 geringere Erträge. Im Juni wurde die Ernte von Futter- und Braugerste abgeschlossen mit geringeren Erträgen als im Vorjahr mit zwischen 55 bis 85 Doppelzentner pro Hektar. Dabei seien die Erträge in den frühen Lagen etwa im Rheinvorland tendenziell niedriger als in den späteren Lagen. In den früheren Bereichen lag das Ergebnis bei 55 bis 75 Doppelzentner, auf besseren Böden und in späteren Lagen bis zu 85 Doppelzentner pro Hektar. Der Ertragsrückgang zum Vorjahr liege somit zwischen 15 bis 20 Prozent, so Hess. Mehr Pflanzenschutzmittelausgebracht Die Haupt-Sommergetreideart, der Weizen, sei von Pilzbefall bedroht gewesen, was wiederum mehr Pflanzenschutzmittel erforderte. Beim Weizen sorgten zudem in manchen Bereichen die heftigen Regenfälle für niedergedrückte Bestände. Beim Weizen sei insgesamt eine deutlich unterdurchschnittliche Menge von etwa 60 Doppelzentnern vom Hektar eingebracht worden. Der langjährige Schnitt liegt bei 80 Doppelzentnern. Da die Mengen auf dem Weltmarkt gut waren, gab es beim Weizen ähnlich wie beim Mais niedrige Preise.