Efringen-Kirchen Kurz nach dem Krieg in den Chor eingetreten

Weiler Zeitung
Seit 70 Jahren treue „Rhenus“-Sänger: Friedrich Wittich (links) und Friedrich Rabe (rechts) singen seit 1947 im Männerchor. Bereits seit einem Vierteljahrhundert mit dabei ist Bruno Matt (sitzend Mitte). Vorsitzender Günter Kaufmann (stehend rechts) und Helmut Wittich ehrten bei der Jahresfeier unter großem Applaus die verdienten Sänger. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Jahresfeier: Besondere Ehrungen des Gesangvereins „Rhenus“ Efringen-Kirchen: 70 Jahre treue Sänger

Efringen-Kirchen (mao). Der Gesangverein Rhenus Efringen-Kirchen ehrte am Samstag in seiner Jahresfeier langjährige Mitglieder. Zwei Sänger traten unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg dem Männerchor bei. Sie haben in dem Chor besondere Geschichten erlebt. So wollte Friedrich Rabe am 1. Februar 1947, bei der ersten Versammlung des „Rhenus“ nach dem Krieg, in den Bund der Sänger eintreten. Doch die Sänger durften sich damals nur mit einer Sondergenehmigung der französischen Besatzungsbehörden versammeln, und die offizielle Aufnahme blieb dem jungen Friedrich Rabe verwehrt. Denn erst mit 18 Jahren erlaubte man damals eine Vereinsmitgliedschaft, der Nachwuchssänger musste deshalb noch eine Woche warten.

Im Lauf des Jahres kam auch Friedrich Wittich dazu. Die „beiden Frieder“ hatten furchtbare Jahre hinter sich, erinnerte Helmut Wittich an die schwierige Zeit nach den Gräueln des Zweiten Weltkrieges und dem schwierigen Wiederaufbau. Im „Rhenus“ hätten die Sänger damals ein „Zeichen der Hoffnung und der Freude“ gesehen. In Flaschen und Eimern spendete man Wein an den Chor, der in Kirchen beispielsweise im Pfarrkeller in einem Fass für die Sänger verwahrt wurde. Kostbare Tropfen, die nur Gläschen für Gläschen an die Sänger ausgegeben wurden. Die Singstunde des historischen Vereins fand damals im wöchentlichen Wechsel im Kirchener „Ochsen“ und im Efringer „Markgräfler Hof“ statt. Gaststätten, in denen es nach dem Krieg aufgrund der Mangellage keinen Wein gab.

Friedrich Wittich und Friedrich Rabe saßen jetzt als lebender Beweis einer beeindruckenden Geschichte des „Rhenus“ auf der Bühne. In der Mitte der Sängerlegenden saß Bruno Matt, der seit einem Vierteljahrhundert den Chor mit seiner kraftvollen Stimmkraft unterstützt. All ihnen galt der Dank des Publikums und der Sangeskollegen.

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