Efringen-Kirchen Lärmschutzwall mit vielen Vorteilen

Weiler Zeitung
Auf dem Podium erläuterten sie das Vorhaben „Lärmschutzwall“: Gerhard Schwab (Förster), Christof Diemer (Projektleiter Ganz und Rutner), Alexander Colloseus (Ing.-Büro Fichtner), Georg Kunz (Landschaftsplaner), Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger und Bauamtsleiter Siegfried Kurz. Foto: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

Gut besuchte Informationsveranstaltung der Gemeinde / Halbierung des Autobahnlärms in der Gutenau

Von Reinhard Cremer

Efringen-Kirchen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Efringen-Kirchen keinen Lärmschutzwall entlang der A 5 erhalten. Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger kündigte bei der Infoveranstaltung am Mittwoch in der Aula des Schulzentrums an, diesen Wunsch einer offensichtlichen Mehrheit an den Gemeinderat weiterzuleiten.

Etwa 70 Bürger waren der Einladung gefolgt. Gegenstand des Infoabends war der Plan der Gemeinde, hinter der alten Kläranlage auf einer Länge von rund 680 Metern einen Schutzwall zur Minderung des Autobahnlärms errichten zu lassen.

Das Straßenbauunternehmen Schleith aus Waldshut-Tiengen hatte angeboten, kostenlos vorhandenen Erdaushub für den Wall zu liefern. Die zwischenzeitlich entstandenen Kosten für Schallmessungen hat das Unternehmen ebenfalls übernommen, so dass der Gemeinde, wie Fürstenberger bestätigte, bisher keine Kosten angefallen sind.

Bauamtsleiter Siegfried Kurz stellte das Projekt im Detail vor. Der Grundgedanke basiert auf den Erfahrungen aus der erfolgreichen Errichtung eines Walls bei Istein. Eine vorhandene Altlastfläche, ein Biotop und die Abwasserdruckleitung Bändlegrund geben die Lage vor. Ein Ingenieur-Büro hat inzwischen eine schalltechnische Bewertung für das Gebiet Gutenau/Gießenfeld in Form eines Isophonenplans vorgenommen. Direkt an der Autobahn beträgt hiernach der Beurteilungspegel bei Tag bis zu rund 70 dB(A). Bis zum Gießenfeld nimmt der Pegel auf 40 bis 50 Dezibel ab. Das entspricht in etwa der berühmten Zimmerlautstärke. Mit einem Wall würde der Pegel direkt dahinter, so die Untersuchung, auf 50 bis 60 dB(A) sinken. Die Verringerung im Bereich Gutenau würde zirka drei dB(A) betragen – also einer Halbierung der Schallintensität.

Erfolgen soll laut Kurz die Schüttung des Walls aus Böden der Klassen eins bis drei. Für den Bau sind vier Bauabschnitte über einen Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen. Bauverzögerungen lägen unter anderem in der Brutzeit von März bis August begründet. Auswirkungen auf die Vogelwelt, wie zum Beispiel den seltenen Eisvogel, seien nach Fertigstellung und Renaturierung nicht zu erwarten, habe ein ornithologisches Gutachten ergeben, erklärte Kurz. Für Amphibien und Reptilien ist für die Bauzeit die Aufstellung eines Schutzzauns geplant. Laut Artenschutzrechtlicher Prüfung sollen die Rheinschluten geflutet und drei „Pfützen“ mit Grundwasseranschluss angelegt werden.

In einer Gesamtabwägung kam der Bauamtsleiter zum Schluss, dass die Vorteile aus seiner Sicht deutlich überwiegen: 1. Lärmschutz für Anwohner und Erholungssuchende; 2. Schaffung besserer Brutgebiete direkt hinter dem Wall; 3. Vergrößerung der begrünten Fläche durch den Wall; 4. Aufwertung des Gebiets durch Ausgleichsmaßnahmen. Die Nachteile hingegen seien marginal: Kurz sprach von vorübergehendem Waldverlust und Beeinträchtigungen während der Bauzeit.

Dezibel (dB): Einheit, in der die Stärke des Schalldruckpegels angegeben wird. Eine Erhöhung um drei dB bedeutet eine Verdopplung der Schallintensität; eine um sechs dB eine Verdopplung des Schalldrucks und bei einer Erhöhung um 10 dB wird die Lautstärke als doppelt so stark empfunden. Zu- und Abnahme sind ebenfalls Folgen einer Abstandsminderung oder -vergrößerung.

Bodenklassen: Böden werden nach Lösbarkeit und erdbautechnischen Eigenschaften eingeteilt. Es gibt sieben Klassen, vom Mutterboden bis hin zum schwer lösbaren Fels.

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