Die Belastung durch Fluglärm ist in Efringen-Kirchen nach den aktuellsten Zahlen des Basler Flughafens leicht gestiegen, dagegen in den Stunden ab 22 Uhr stärker. Von Clemens Leutz Efringen-Kirchen. In Efringen-Kirchen, wo der Basler Flughafen beim Kirchener Friedhof seine einzige Messstelle auf deutschem Boden betreibt, notieren die empfindlichen Geräte traditionell die niedrigsten Werte aller festen Stationen. So ist der „äquivalente Dauerschallpegel der Fluggeräusche zwischen 6 und 22 Uhr“, der als maßgebliche Größe gilt, von 41,3 im Jahr 2014 und 41,5 Dezibel 2015 auf nunmehr 42,7 Dezibel im Jahr 2016 gestiegen. Die Werte beziehen sich immer auf das zweite Quartal, aus dem derzeit die aktuellsten Daten des Flughafens stammen. Zum Vergleich: Die Werte der Messstationen in der Schweiz und im Elsass liegen durchweg zwischen 50 und 60 Dezibel. Dies geht aus dem jüngst vorgelegten Umweltbericht des Flughafens für das zweite Quartal 2016 hervor. Der „äquivalente Dauerschallpegel der Fluggeräusche zwischen 22 und 23 Uhr“, der für viele Menschen einen besonderen Stellenwert hat, ist im vergangenen Jahr indes von 37,3 auf 40,1 Dezibel gestiegen. 2014 lag der Wert für diese „erste Nachtstunde“ schon einmal bei 39,9 Dezibel. Für die „zweite Nachtstunde“, die Zeit zwischen 23 Uhr und Mitternacht, zu der auch die Fluggeräusche bis 5 Uhr hinzugerechnet werden, ist die Steigerung im Verhältnis am deutlichsten: von 29,2 Dezibel 2014 und 32,2 im vergangenen Jahr auf nunmehr 36,4. Die Werte der anderen Stationen schwanken indes zwischen 39 und 55 Dezibel. Allerdings geht der teils erhebliche Anstieg des aktuellsten Werts vor allem auf das Endspiel der Europa League am 18. Mai im Basler St. Jakob-Stadion zwischen Liverpool und Sevilla zurück. Damit die Fans nicht nachts in Basel strandeten, hob der zuständige französische Präfekt das Nachtflugverbot des Euroairports auf. 18 000 Passagiere kamen mit zusätzlichen Charter- und Taxiflügen, 128 zusätzliche Starts und Landungen waren die Folge. Dabei profitierten 41 Flüge von einer Ausnahmebewilligung durch die Aufhebung des Nachtflugverbots. Zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens fanden 37 Starts und vier Landungen statt. Trotz einer vorausgehenden Information der Anwohner gingen bei der Abteilung Umwelt des Euroairports noch 80 Fluglärmbeschwerden ein. Aussagekräftig ist auch die Tabelle der Spitzen-Lärmwerte. Unterteilt nach Uhrzeit bilden die Zahlen ab, wann es besonders laut zuging. Auch hier schnitt Efringen-Kirchen im zweiten Quartal 2016 besser als die anderen Messstationen ab. So wurde es tagsüber einmal 80 bis 85 Dezibel laut, zwei Mal 75 bis 80 Dezibel und sechs Mal 70 bis 75 Dezibel; zwischen 18 und 23 Uhr waren es drei Flugzeuge, die 70 bis 75 Dezibel laut waren, und eines zwischen 75 und 80 Dezibel. Diese Flieger dürften sicher genervt haben, aber alle anderen Messstellen meldeten ganz andere Zahlen. Über Häsingen flogen in dem Quartal 3000 Flieger mit dieser Lautstärke und immer noch sieben mit sogar 85 bis 90 Dezibel.