Efringen-Kirchen Mengen- und Ertragseinbußen

Weiler Zeitung
Rund 80 Erzeuger kamen gestern zum 26. Markgräfler Steinobsttag in der Welmlinger Gemeindehalle. Ausgerichtet wurde die Fachtagung vom Landratsamt Lörrach, vom Kreisobst- und Gartenbauverband, von der Pflanzenschutzberatung, vom Egro sowie von der Obstregion Süd. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Markgräfler Steinobsttag: 80 Landwirte gestern bei Fachtagung in Welmlingen

Von Ralph Lacher

Das Wetter meinte es 2016 nicht gut mit den Markgräfler Bauern. Deutliche Mengen- und Ertragseinbußen waren die Folge für den Erzeugergroßmarkt Südbaden (Egro) Oberrotweil/Efringen-Kirchen. Darauf wies Egro-Geschäftsführer Lorenz Boll beim Markgräfler Steinobsttag gestern in der Welmlinger Halle hin.

Welmlingen. Bei den Kirschen kam der Befall durch die Kirschessigfliege erschwerend hinzu. Mit den späteren Sorten konnte der Egro aber doch noch einigermaßen gute Ergebnisse erzielen. Dies konnte aber eine insgesamt mäßige Gesamtbilanz des Erzeugergroßmarktes nicht mehr verhindern, sagte Boll. Der Großmarkt erzielte mit Obst und Gemüse einen Umsatz von 14,1 Millionen Euro. Das waren drei Millionen Euro weniger als 2015.

Nach einer verregneten Spargelernte (680 Tonnen 2016/830 2015 für 3,2 anstelle 3,8 Millionen) waren die Einbußen bei den Erdbeeren, die noch mehr unter Nässe und Kühle bis Ende Juni litten, auch ziemlich hoch (2100/2900 Tonnen, 5,1/6,2 Millionen Euro).

Die Sonderkulturen der Beeren (Johannis-, Brom-, Stachel- und Himbeeren) erreichten das Vorjahresniveau nicht, wobei vor allem die dunklen Sorten stark mit der Kirschessigfliege zu kämpfen hatten. Der Minderumsatz bei allen Sonderkulturen lag bei über 200 000 Euro.

Bei den Kirschen sorgte der Regen im Mai und Juni zum einen für aufgeplatzte und damit kaum am Markt zu platzierende Ware, zum anderen boten die aufgerissenen Früchte der gefürchteten Kirschessigfliege ideale Bedingungen. Und die Kirschen, die von den Erzeugern mit enormem Mehraufwand sortiert worden waren, litten unter Preisdruck, weil gerade südeuropäische Ware stark auf den hiesigen Markt drückte, erklärte Boll.

Die Industriekirschen-Ernte brachte mit 465 Tonnen nicht einmal die Hälfte des Vorjahres (950 Tonnen), und auch der Umsatz lag mit 500 000 Euro nur bei der Hälfte des Vorjahresergebnisses (eine Million). Bei den Tafelkirschen und dort besonders den späteren Sorten gab es gute Ergebnisse. Das Mengenresultat lag bei 490 Tonnen und damit zehn Prozent unter dem Vorjahr, der Geldumsatz mit einer Million erreichte das Vorjahresniveau.

Bei den frühen Zwetschgensorten setzte sich die mäßige Erntebilanz fort. Doch die späteren Sorten ab Mitte Juli brachten gute Ergebnisse. Trotzdem lag der Ertrag mit 2100 Tonnen rund ein Drittel niedriger als 2015 (3300 Tonnen). In ähnlicher Größenordnung lag auch der Mindererlös von 700 000 Euro (2,4 Millionen 2015 zu 1,7 in 2016).

Das einzige Produkt, das in Menge und Ertrag ein Plus erzielte, waren die Mirabellen. 88 Tonnen lieferten Egro-Erzeuger an; im Vorjahr waren es 67. Dafür erzielte der Großmarkt mit 162 000 Euro ein Plus von 36  000 Euro.

Im Blick voraus auf das Jahr 2017 sagte Boll vor rund 80 Erzeugern, dass es im Bereich Mirabellen, bei den Beeren-Sonderkulturen, aber auch bei den Zwetschgen und den Kirschen durchaus Marktpotenziale gäbe. Neuanpflanzungen sollten aber in Absprache mit dem Großmarkt als vermarktende Hand erfolgen.

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