Efringen-Kirchen Musik voll purer Lebensfreude

Weiler Zeitung
Amelie Gehweiler und Richard Schwennicke überzeugten beim Kammerkonzert. Foto: Gottfried Driesch Foto: Weiler Zeitung

Konzert mit Amelie Gehweiler und Richard Schwennicke

Von Gottfried Driesch

Efringen-Kirchen. Zwei junge Künstler bekamen am Sonntag die Gelegenheit, ihr Können im Rahmen des „Podiums junger Künstler“ bei den Kammerkonzerten Efringen-Kirchen eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Die aus Weil am Rhein stammende Amelie Gehweiler, Violine, und der Berliner Richard Schwennicke, Klavier, spielten Sonaten von Beethoven, Poulenc und Brahms.

Musik im absoluten Einklang empfunden

Schon nach den ersten Tönen war klar, dass sich hier zwei junge Musiker, beide sind erst 19 Jahre alt, gefunden haben, die die Musik im absoluten Einklang empfinden. Die beiden Jungmusiker haben sich im Herbst 2013 zufällig bei der Aufnahmeprüfung der Hochschule für Musik in Hannover kennengelernt.

Danach trafen sie sich in der Hochschule wieder und stellten fest, dass die studierten Instrumente die perfekte Kombination für Kammermusik darstellen.

Am Sonntag eröffneten sie ihr Konzert mit der Sonate für Violine und Klavier G-Dur op. 30 Nr. 3 von Ludwig van Beethoven. Amelie Gehweiler spielt auf einer neu gebauten Violine aus einer Freiburger Instrumentenwerkstatt. Das Instrument verfügt über einen sehr zarten, weichen Ton. Dies ist besonders in den langsamen Sonatensätzen ein Vorteil, wenn es auf lange Kantilenen und schmeichelnde Bögen ankommt.

Was hier ein Vorteil ist, ist leider ein Nachteil bei raschen, expressiven Sätzen. Besonders in der Beethoven-Sonate fehlte im einleitenden „Allegro assai“ dem Violinklang der gewisse „Biss“, so dass das Klavier übermäßig die Oberhand gewann. Dies kann nicht nur an den bekannt schlechten akustischen Verhältnissen des Foyers der Mehrzweckhalle gelegen haben. Sehr reif war die Technik und der musikalische Aufbau, den die beiden Künstler bei dieser Sonate an den Tag legten.

Zwei Welten verbindet Francis Poulenc in seiner Sonate für Violine und Klavier aus dem Jahre 1943. Einerseits ganz dem Rhythmus verpflichtet und von Komponisten wie Igor Stravinsky beeinflusst, andererseits melodiös harmonische Passagen, die sich nahtlos einfügen. Interessant der dritte Satz „Presto tragico“, den Poulenc nach dem Unfalltod der Violinistin Ginette Neveu neu komponiert hat. In diesem Satz stellt der Komponist ein ganzes Leben dar. Von der verzehrenden Energie bis zum Unglück und einer anschließenden Verklärung.

In die Epoche der Romantik entführten die Musiker das Publikum mit der Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 d-moll op. 108 von Johannes Brahms. Auch dieses Werk war von Gehweiler und Schwennicke sehr einfühlsam angelegt worden. Im Adagio hatte erneut die Violine ihre großen Momente. Zum Ende steigerte sich die Musik zur puren Lebensfreude.

Eine Romanze von Franz Schubert erklang als Zugabe.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading