Selbstläufer Rhenusfest: Hunderte von Besuchern genossen am Sonntag das Rhenusfest im heimeligen Hof des Weingutes Kaufmann. Nach dem Gottesdienst spielte der Musikverein zum Frühschoppenkonzert auf, am Nachmittag sang dann der Männerchor. Von Marco Schopferer Efringen-Kirchen. Es war wieder ein Rhenusfest nach Maß, auch wenn witterungsbedingt wohl etwas weniger Besucher als im letztjährigen Jubiläumsjahr kamen. Schon kurz vor dem Gottesdienst schüttete es einige Minuten wie aus Kübeln, wohl deshalb wagten sich weniger Kirchgänger zum Festauftakt. Dabei waren Befürchtungen der Wetterpessimisten unbegründet, denn nahezu alle Sitzplätze sind überdacht. Mit viel Aufwand richten die Sänger alljährlich den Hof zu einem idyllischen Platz her, schmücken Wände und drapieren Blumen auf den Tischen. Beim Frühschoppenkonzert des Musikvereins Efringen-Kirchen füllten sich dann die Tische, zur Mittagszeit kam es auch wieder zur bekannten Druggete. Als am Nachmittag der Männergesangverein Rhenus zum zweiten Mal auftrat (er umrahmte mit dem Posaunenchor bereits den Gottesdienst) waren die Besucher hochgespannt. Erstmals schwang Claudia Götting den Taktstock bei dem Traditionschor mit seiner 176-jähigen Geschichte und entführte die Gäste auf einen kurzweiligen Ausflug in die vielfältigen Variationen der Mannesgesangskunst. Neu im Repertoire waren „Abschied der Handwerksgesellen“, die „Liebe ist der Welt Geschenk“ und die temperamentvolle Hymne vieler Sangesfeste: „Ticino e Vino“. Der Chor und das neue Dirigat machten neugierig auf Mehr und zeigten spontane Improvisationskunst. Mitten im Konzert öffnete nochmals der Himmel seine Schleusen und während die Besucher im Trockenen saßen, bekamen die Sänger einige fette Tropfen ab, rückten während ihres Liedvortrages in Trippelschritten zurück unters Dach, während ein Besucher ein Regenschirm für die Dirigentin aufspannte. Einen Grund für einen Abbruch des Konzertes war der Regenschauer freilich nicht. Erstmals beobachtete Ehrendirigent Bernhard Bauert sichtlich entspannt aus Zuschauersicht die Liedbeiträge, zum vergangenen Jahresende hatte er nach 34 Jahren den Taktstock an die Dirigentin abgegeben. Auch Bürgermeister Philipp Schmid besuchte das Fest. Gesangvereinsvorsitzender Günter Kaufmann zog am frühen Abend eine überaus positive Bilanz: witterungsbedingt etwas weniger Besucher als im Jubiläumsjahr 2015, was der phantastischen Stimmung im Hof des Weingutes aber nichts anhaben konnte. „Der Musikverein hat super gespielt“ und auch das Wiesentäler „Duo Spootschicht“ sei gut angekommen, sagte Günter Kaufmann. Bis spät in die Nacht erwies sich der Rhenus als guter Gastgeber, nur langsam machten sich die zufriedenen Besucher auf den Heimweg, säumten viele Gäste noch den Weinbrunnen und kosteten die edlen Tropen des Bioweingutes.