Huttingen (mao). Beim FC Huttingen hofft man auf einen Spendensegen der besonderen Art zugunsten des Kunstrasenplatzes. Wer im Internet seinen Urlaub bucht, sich einen neuen Fernseher gönnt oder Wäsche kauft, kann den Sportlern Gutes tun. Ein vorab festgelegter Prozentsatz der Kaufsumme erhält der FC von den Unternehmen als Spende. Auf geschätzt 41,7 Milliarden Euro belief sich im vergangenen Jahr der Umsatz des deutschen Einzelhandels im Internet, 2014 waren es noch etwa 4,6 Milliarden weniger. Der FC Huttingen will von den online gemachten Gewinnen ein Stückchen abhaben und hat sich bereits 1437 Euro an Spendengelder gesichert. Auf 10 000 Euro soll sich die Summe noch addieren und gänzlich in die Verwirklichung des langgehegten Traumes vom neuen Kunstrasenplatz fließen. Das System ist denkbar einfach. Der FC Huttingen hat sich auf der Homepage von Bildungsspender.de registrieren lassen. Von hier aus gibt es Links auf 1600 Einkaufsshops, darunter nahezu alle namhaften Größen im Internethandel. Endet der Besuch in einer Bestellung, bekommt der FC Huttingen meist zwischen zwei bis acht Prozent der Kaufsumme (abzüglich einer kleinen Bearbeitungsgebühr seitens Bildungsspender). Einzige Bedingung: Die Einkaufstour beginnt über den Button auf der Internet-Seite des FC Huttingen. Eine Registrierung ist nicht nötig, auch erfährt der Verein nicht, wer wo was eingekauft hat. Der Spendeneinkauf im Internet lohnt sich für den FCH. Bereits 1437,01 Euro kamen in den vergangenen zwölf Monaten so zusammen. Oft sind es nur Cent-Beträge, die sich aber eben summieren. „Und wir mussten nichts dafür tun“, freut sich Initiator Jan Enderlin. Besser gesagt fast nichts, denn vereinsintern trommelt man durchaus die Werbetrommel für die ungewöhnliche Spendenaktion. So werden Besucher über einen Aushang im Vereinsheim über den aktuellen Spendenstand informiert, und auch mit Nachrichten über soziale Netzwerke informierte man die Vereinsfreunde über die schmerzfreie Art zu spenden, ohne den eigenen Geldbeutel zusätzlich zu belasten. Jan Enderlin denkt auch darüber nach, ob man künftig nicht mal eine Tombola über das Unternehmen Bildungsspender.de veranstalten soll. Lose könnten so vor dem „Tanz aus dem April“online oder über eine SMS vom Handy gekauft, die Ziehung der Gewinner live in der Halle via Beamer an die Wand projiziert werden. Das hört sich für viele wie Zukunftsmusik an, technisch möglich wäre es schon jetzt. So wie auch Spenden an den FC Huttingen bereits in sekundenschnelle via Kreditkarte oder Internet-Banküberweisung getätigt werden können. „Wir müssen nicht einmal Spendenquittungen ausstellen, auch diese Arbeit übernimmt der neue Partner kostenfrei“, so Jan Enderlin. Auf eines legte er aber Wert: Man wolle nicht, dass mehr Leute im Internet einkaufen. „Wir wenden uns nur an die, die es sowieso tun“. Wichtigste Säule für den Verein seien weiterhin die örtlichen Sponsoren, gerade auch aus dem Einzelhandel. Alle Mitglieder seien aufgefordert, gerade diese zu unterstützen, das bringe eben nicht nur einen schnellen Spendengroschen, sondern auch Arbeitsplätze und Wohlstand für die Region. u Infos: www.fc-huttingen.de