Efringen-Kirchen (jut). Der Klotzen als Festung vor und in den zwei Weltkriegen und die Zerstörung der Anlagen sind in der aktuellen Museums-Ausstellung im Efringen-Kirchener Rathausfoyer in vielen einzigartigen Fotos, in Zeichnungen und Textdokumenten festgehalten. Claude Fröhle befasst sich seit Jahren mit Wehrbefestigungen und besonders mit dem Isteiner Klotz. Er hat die Ausstellung im Rathausfoyer zusammengestellt, die von Museumsleiterin Maren Siegmann eröffnet wurde. Fröhle sei besonders zu danken, da er die Exponate gesichtet und ansprechend präsentiert habe, würdigte Siegmann. Bürgermeisterstellvertreter Karl Rühl erinnerte in einer aus Sicht des „Chlotzens“ personalisierten Darstellung daran, dass der Fels als herausragendes Naturdenkmal für die Anlage der Festung „geschunden und mit der Sprengung hart bestraft worden ist“. Die Reste der Festungsanlage seien es auch als Teil des Westwalls wert, dass man sich aus Sicht des Denkmalschutzes um sie kümmern sollte, „andere Bundesländer tun dies bereits mit Westwallanlagen – denn auch diese sind ein Teil der Geschichte“, meinte Siegmann. Leihgaben von Efringen-Kirchener Bürgern komplettieren das Bild der Festung, die sich auch auf die Umgebung auswirkte. Soldaten prägten in Kriegszeiten das Bild im Ort mit, eine eigene Munitionsfabrik gab es ebenfalls. Die Drahtseilbahn aus dem Engetal, die Material auf die Festung lieferte, ist ebenso zu sehen wie die Pontonbrücke, die „Kriegsbrücke“ über den Rhein, ebenfalls aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Darunter ist eine spektakuläre Luftaufnahme, die ein französischer Flieger 1917 auf einem Spionageflug machte und die Fröhle als Kopie im Internet ersteigerte. Leihgaben zeigen Uniformen, Sprengkörper, die teilweise als Souvenir behalten wurden, Pickelhauben, Munitionskisten, Sold- und Pionierbücher und sogar ein Taschentuch mit einer Schlachtdarstellung aus dem ersten Kriegsmonat 1914 sowie ein Halstuch mit Schlachten des Ersten Weltkrieges. Die Gefallenen- und Vermisstentafel der Jahre 1914 bis 1918 aus Istein ist in Kopie ausgestellt. Das Extrablatt des Oberländer Boten zur Ausrufung der Mobilmachung vom 31. Juli 1914, aus dem Bestand von Edgar Däschle, ist ebenfalls gerahmt zu sehen. Welche immensen Ausmaße die Festungsanlagen hatten, lässt sich auf den Kopien alter Schwarzweißfotos nachvollziehen. Allein das Infanteriewerk als Kernstück war über 80 Meter lang, 17 Meter tief und mit einer 2,50 Meter starken Umfassungsmauer umgeben. Im Innern versorgten vier Dieselmotoren die Festung mit Strom und Luft über eine Belüftungsanlage. Die bombensichere Kaserne war dort untergebracht, ebenso der eigene Tiefbrunnen. Die technischen und militärischen Details sind auf zahlreichen Dokumenten nachzulesen. Einen Einblick in die damalige Zeit geben zudem Ansichtskarten. u Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.