Efringen-Kirchen Publikum schätzt Kammerkonzerte

Weiler Zeitung

Musik: Veranstaltungsreihe in Efringen-Kirchen besteht seit 60 Jahren / Initiator war Karl Ahles

Von Saskia Scherer

Seit 60 Jahren gibt es die Kammerkonzerte Efringen-Kirchen. Gefeiert wird dies mit einem großen Jubiläumskonzert am 22. Oktober. Aber sonst soll alles so bleiben wie bisher, wenn es nach Eckhard Lenzing geht, der die Reihe gemeinsam mit Walter Kösters organisiert.

Efringen-Kirchen. Die beiden sind seit gut sechs Jahren am Drücker – und Lenzing zieht im Gespräch mit unserer Zeitung eine positive Bilanz. „Für uns als Veranstalter ist das eine tolle Sache, wir können etwas gestalten und erhalten positive Rückmeldungen“, freut er sich. „Mancher sagt sogar ,Was soll ich nach Basel?’, wenn er auch hier Kammermusik hören kann.“

Auch finanziell sei die Reihe „solide“ aufgestellt. „Wir kommen meist bei Null heraus, das ist super für eine Kulturarbeit“, meint Lenzing. Vor allem, da sich die Kammerkonzerte zu 80 Prozent selbst tragen. Der Rest laufe über Sponsoring und auch auf die Gemeinde sei Verlass. „Sie schätzt, hört und unterstützt uns, dafür sind wir sehr dankbar“, so der Organisator.

Für die Zukunft würden sich die Veranstalter etwas mehr Sponsoring wünschen, um vielleicht auch einmal teurere Projekte realisieren zu können. „Da sind wir dran“, sagt Lenzing.

Dass solch eine Reihe in einer Gemeinde wie Efringen-Kirchen seit 60 Jahren Bestand habe, sei nicht selbstverständlich. „Wir hoffen, auch in Zukunft den Geschmack der Menschen zu treffen.“ Das Jubiläumskonzert wird hauptsächlich von Musikern, die in Efringen-Kirchen wohnen, bestritten. Der erste Teil wird laut Lenzing etwas klassischer gehalten, der zweite soll „leichter“ und unterhaltend sein. Außerdem wartet eine musikalische Überraschung auf die Gäste. In der Pause wird in der Alten Schule eine Art Ausstellung zu sehen sein.

Entstanden ist die Veranstaltungsreihe im Jahr 1957. Initiator war Rektor Karl Ahles, der selbst Musiker war und dann Künstler animierte, in Efringen-Kirchen aufzutreten. Das erste Konzert fand im Hof der Alten Schule statt, die Leute wurden persönlich eingeladen. Dann gab es sporadisch weitere Konzerte. In den 70er Jahren wurden die Kammerkonzerte ins Volksbildungswerk integriert. „Es gab Konzerte in der Kirche mit Orchester oder auch ganz kleine Auftritte.“ Der Steinway-Flügel, der heute noch in Gebrauch ist, wurde damals angeschafft.

Schließlich übernahmen Karin Zimmer, Rainer Knaudt und Günter Schöning die Organisation für rund 20 Jahre. „Und die Alte Schule etablierte sich als Konzertort“, so Lenzing. Außerdem habe sich das Motto mehr herauskristallisiert. „Es mussten keine großen Symphonieorchester sein, man setzte auf die kleinere Form.“ Die drei Organisatoren traten dann schließlich an Lenzing und Kösters heran und gaben ihre Ämter an die Musiker ab, die im Jahr 2000 erstmals bei den Kammerkonzerten gespielt hatten. „Wir sind sehr glücklich, einen funktionierenden Bestand übernommen zu haben“, lobt Lenzing. Auch das Publikum sei treu.

Jedes Jahr finden vier Konzerte statt. „Besonders wichtig ist das ,Podium junger Künstler’“, erklärt Lenzing. Dabei wird jungen Absolventen aus der Region eine Bühne geboten. Außerdem gibt es eine Zusammenarbeit mit der Schule, in deren Rahmen beispielsweise Neuntklässler einer Generalprobe als Konzert lauschen. Auch diese Verbindung soll noch weiter ausgebaut werden.

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