Hell funkelten die Lichter beim Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz Efringen-Kirchen. Nach etwas zaghaftem Beginn herrschte am späteren Nachmittag wieder die obligatorische „Druggede“. Von Marco Schopferer Efringen-Kirchen. Der Posaunenchor unterhielt zur Eröffnung am Vormittag mit sechs Stücken, besinnliche Worte zu den Konflikten und Kriegen in der Welt sprach Katharina Hummel von der katholischen Kirchengemeinde, und mit Pfarrer Steffen Mahler sprach Besucher gemeinsam ein Gebet. Bürgermeister Philipp Schmid wünschte allen Besuchern „stets eine handbreit Glühwein im Glas“. Ab 16 Uhr nahmen die Besucherzahlen wieder sprunghaft zu, nach 17 Uhr wurde es eng. Gerade vor den Bewirtungsständen stauten sich die Menschentrauben. Erste Marktbeschicker meldeten schnell Versorgungsengpässe. „Wir haben nun das Monopol auf Waffeln“, freute sich schon um kurz nach 17 Uhr der Förderkreis Kinderhaus. Ganz neue Weihnachtsmarktfreuden boten die heimischen Landwirte. Der Huttinger Obsthof Schörlin hatte einen Stand mit Schnäpsen und feinen Likören aufgebaut, auch der Obsthof von Kevin Brändlin hatte schnell seine Kundschaft gefunden. Kirschglühwein aus Huttinger Steinobst, sorgfältig bei über 100 Öchsle gekeltert, ohne Zuckerzusatz und Geschmacksverstärker vergoren – das galt den ganzen Tag über als Geheimtipp. Seine Premiere hatte in diesem Jahr auch der Seebodenhof mit verschiedenen Milchprodukten. Auch hier gab es für Schleckermäuler eine Besonderheit: Vor allem vorglühende Fasnächtler verlangten die „Milch 43“, sie schienen sich in das heimische Lactoseprodukt mit einem Schuss spanischen Vanillelikör zu verlieben. Neu dabei war auch Vios Imbiss, der seine Hamburgerbräterei mit türkischen Delikatessen vom Gewerbegebiet für einen Tag auf den Rathausplatz verlegte. Vielen Ausstellern ging es an diesem Abend nicht um das schnelle Geld, sondern um die dauerhafte Imagewerbung. Dennoch dürften wohl nicht alle Marktbeschicker glücklich gewesen sein. Wer Bastel- und Handwerkskunst feil bot, kam nicht immer auf seinen erhofften Schnitt. Vereinzelt war die Enttäuschung bei einzelnen Marktbeschickern zu spüren. Womöglich wird der Gewerbeverein hier bei der Konzeption oder den Standgebühren nachjustieren müssen. Dabei steht der Weihnachtsmarkt sowieso vor tiefgreifenden Veränderungen. Dietmar Fischer, seit 15 Jahren verlässlicher Organisator, kündigte an, dass dies der letzte Weihnachtsmarkt unter seiner Regie war. Im kommenden Jahr werde er auch den Vorsitz des Gewerbevereins abgeben. Unklar ist, ob der Gewerbeverein den vorweihnachtlichen Veranstaltungs-Höhepunkt in der Gemeinde auch künftig organisieren wird. Verdient habe der Verein nie etwas an dem publikumsträchtigen Event, „es war immer ein Nullsummenspiel“, sagte Fischer.