Efringen-Kirchen Rückbau der

Weiler Zeitung

Sanitätsdepot: Keine Nutzer gefunden

Von Clemens Leutz

Die Tage der Räumlichkeiten des ehemaligen Bundeswehr-Sanitätsdepots Efringen-Kirchen sind gezählt. Auf mehreren Ebenen laufen die Vorbereitungen für den Abriss der einst geheimnisumwitterten Militäranlage mit knapp fünf Kilometer langen Gängen und Stollen. Auch die örtliche Feuerwehr ist in die Planung einbezogen.

Efringen-Kirchen. Zu Zeiten des Kalten Krieges gingen teils irrwitzige Gerüchte im Dorf herum, was die Bundeswehr in ihren Stollen so alles treibe. Da war sogar von nächtlichen Transporten von Atomraketen die Rede. Die Beschäftigten wussten es natürlich besser, doch die durften ja nichts sagen. Und rund um die Anlage drohten Tafeln mit Schusswaffengebrauch, sollte man ihr zu nahe kommen. Überhaupt sorgte die Bundeswehr mit ihrer Geheimniskrämerei erst dafür, dass damals die Gerüchte so richtig wild ins Kraut schossen. Etwas entspannter gingen die Militärs mit Informationen erst um, als Gorbatschow in der Sowjetunion mit Glasnost und Perestroika ernst machte.

Schließlich hat damals unsere Zeitung als erstes Presseorgan die Stollen besichtigen und photografieren können. Das Ergebnis war dann im OV nachzulesen: Das gefährlichste, was in den Stollen lagerte, waren wahrscheinlich Röntgengeräte, ansonsten gab es jede Menge an klassischen Apothekenwaren.

Die Erweiterung der Nato nach Osten machte das Sanitätsdepot vor einem Jahrzehnt schließlich überflüssig. Im Anschluss zog die Bundespolizei in die Bürogebäude vor dem Stollen ein, während die unterirdischen Anlagen aber ungenutzt blieben, obwohl sich der damalige Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger stark um Käufer bemüht hatte. Schließlich steckten jede Menge Steuergelder in einer Anlage, die ganz besondere Anforderungen erfüllte. Von Seiten des Eigentümers, der Immobilienverwaltung des Bundes (Bima), waren indes keine Verkaufsaktivitäten erkennbar.

Die Bima will nun nächstes Jahr mit dem Ausbau der bestehenden Technik beginnen. Vorher müssen noch Provisorien für die Zeit des Rückbaus installiert werden. Später wird auch das Kalkwerk Istein von Norden her für den Kalksteinabbau einen Teil der Stollen abreißen. Nach der Rodung ist der Verlauf der Erschließungsstraße für den künftigen Steinbruch im Kalkgraben bereits erkennbar.

In einem Vertrag hat die Gemeinde zugesagt, mit ihrer Feuerwehr für die Dauer des Rückbaus Rettung und Brandschutz sicherzustellen. Wie schon beim Katzenbergtunnel, fließt dafür Geld vom Bauherrn.

Abgerechnet wird nach Stunden. Für Führungspersonal gibt es 25 Euro, für normale Feuerwehrleute 20. Das Geld soll nach pauschalem Abzug der Aufwendungen für Verpflegung und Verwaltung den Feuerwehrleuten als Aufwandsentgelt ausbezahlt werden.

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