Efringen-Kirchen Rüdlin: Marktkonforme Weinmenge

Weiler Zeitung

Bezirkskellerei: Weinlese so früh beendet wie noch nie / Wegen Frost Einbußen, aber sehr gute Qualitäten

So früh wie noch nie, schon Ende August, hatte man bei der Bezirkskellerei Markgräflerland (BKM) mit der Weinlese begonnen, weil die für den „Neuen Wein“ gelesene Rebsorte Solaris schon so weit war. Am Freitagnachmittag , als die letzten Gutedeltrauben gebracht wurden, endete die Weinlese 2017 für die Bezirkskellerei Markgräflerland und ihre rund 1100 Winzerfamilien – so früh wie nie zuvor.

Efringen-Kirchen. Die Ergebnisse der vergangenen drei Wochen – Hauptlesebeginn war am 8. September – haben den Erwartungen entsprochen. Durch den gesamten Betrieb sei von einer Mindermenge von rund einem Viertel im Vergleich zum langjährigen Mittel auszugehen, sagen Geschäftsführer Hagen Rüdlin und Kellermeister Günter Ehret unisono. Die Frostnächte vom 19. auf den 20. und vom 20. auf den 21. April sind für diese Ertragseinbußen verantwortlich.

Dabei war der Grad der Schädigung im großen Einzugsgebiet der Bezirkskellerei Markgräflerland von Ehrenkirchen und Ballrechten-Dottingen im Norden übers südliche Markgräflerland in und rund um Efringen-Kirchen bis Ötlingen und zum Grenzacher Hornfelsen sehr unterschiedlich.

Stark gebeutelt mit Einbußen waren etwa der Castellberg in Ballrechten-Dottingen sowie die Lagen am Fischinger Läufelberg, an der Sonnhole in Binzen und Ötlingen sowie der Grenzacher Hornfelsen und der Weiler Schlipf. Deutlich besser sieht es in den höheren Lagen der Reblandgemeinde Efringen-Kirchen, sowohl am Oelberg im Zentralort wie auch besonders in Blansingen, Huttingen, Istein oder Wintersweiler, aus.

Auch im Kandertal erreichte die BKM „normale“ Werte. Sehr gut waren indessen überall die Qualitäten: „In den Burgundersorten haben wir durchweg Mostgewichte im Prädikatsbereich erzielt. Der Gärverlauf über alle Sorten hinweg verlief optimal und ohne Gärstörungen. Die Jungweine präsentieren sich fruchtig, sortentypisch mit einer rassigen Säurestruktur“, sagen der Geschäftsführer und der Kellermeister.

Im Blick zurück aufs Jahr 2017 bleiben indessen, so sagt Hagen Rüdlin, nicht nur die beiden April-Nächte mit Minusgrade in seit Langem nicht mehr bekannter Tiefe in Erinnerung, sondern auch der anschließende, nahezu bilderbuchartige Vegetationsverlauf des Frühjahrs und des Sommers. „Die Blüte ging gut durch, und die Laubwand war voll intakt. Aufgrund der durchweg hohen Temperaturen in Juli und August hatten wir dieses Jahr einen ausgesprochen frühen Lesebeginn zu verzeichnen“, bilanziert der Geschäftsführer mit Blick auf den 18. August, als man mit der frühen Sorte Solaris die ersten Trauben des Jahrgangs 2017 einbrachte.

„Bei unseren Hauptrebsorten war das primäre Augenmerk ab Mitte, Ende August auf das Erlangen der physiologischen Reife gerichtet. Dass die Oechslegrade in den wünschenswerten Bereich kommen würden, war recht früh klar, aber die wesentliche Geschmacksreife musste auch erzielt werden“, sagt BKM-Chef Rüdlin. Und dies war schon in der ersten September-Woche der Fall, so dass die Winzer mit der Lese beginnen konnten.

In rekordverdächtigen drei Wochen wurde die Ernte 2017 eingebracht. Ganz wichtig, so stellt der Geschäftsführer fest, sei es, dass trotz der spürbaren Mengeneinbußen aufgrund des Frostes die Bezirkskellerei als größter Erzeugerbetrieb im Markgräflerland dennoch marktkonforme Mengen anbieten könne.

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