Efringen-Kirchen Schäden sind nicht auszuschließen

Weiler Zeitung

Obstbau: Bauern und Winzer im Markgräflerland kämpfen gegen den plötzlichen Frost

Nach bisher recht gutem Vegetationsverlauf hat der für die vergangenen zwei Nächte eingetretene Frost Bauern und Winzer im Markgräflerland getroffen. Trotz Vorsichtsmaßnahmen wie Einnetzen und Bewässern sind Schäden nicht auszuschließen, wie sie gestern sagten.

Efringen-Kirchen/Markgräflerland. Georg Denzer, Winzer, Spargel- und Obstbauer aus Fischingen, hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Erdbeerfelder und die Apfelplantagen beregnet. Dabei werden die Früchte und Blüten mit einer dünnen Schicht Wasser besprüht. Sobald es unter null Grad kalt wird, gefriert das Wasser und die Wärme bleibt in den Pflanzen. Die leichte Eisschicht hält also den Frost ab, erklärt Denzer.

Die Spargelfelder seien durch die Folienabdeckung geschützt. Der Grünspargel, der im Gegensatz zum Bleichspargel aber überirdisch und ohne Folien wächst, dürfte auf jeden Fall gelitten haben, meint Denzer. In den Hochtunneln, in denen Denzers schon mit der Erdbeerernte begonnen haben, sei glücklicherweise kein Frostschaden zu befürchten. Der genaue Schaden könne aber erst in einigen Tagen beziffert werden.

Kollege Markus Schörlin vom gleichnamigen Obsthof in Huttingen hat zum Frostschutz die Variante „Hagelnetz“ für seine Apfelplantagen gewählt. Das engmaschige Geflecht soll die Wärme in den Plantagen halten und dafür sorgen, dass die Bäume und Blüten nicht so stark abkühlen. Das Netz hat neben der Speicherung der Bodenwärme den Vorteil, dass sich der überspannte Bereich stärker aufheizt, sobald die Sonne darauf scheint. Die Apfelbäume haben so die erste Frostnacht gut überstanden, sagt Schörlin nach dem morgendlichen Rundgang.

Auch die Kirschen scheinen nicht gelitten zu haben, aber bei den Birnen seien wohl nicht wenige Blüten erfroren. Wie Denzer geht auch Schörlin davon aus, den genauen Umfang der Schäden erst am Wochenende feststellen zu können.

Die Obst-und Gemüsebäuerin Helga Grether aus Schallbach sah gestern auf ihren Äckern zwischen Schallbach und Egringen am Gemüse keine Frostschäden. Allerdings hätten die Kartoffeln gelitten und auch bei den Kirschen und Äpfeln seien Schäden nicht auszuschließen. Mehr als das Gemüse mit Folie abzudecken, sei nicht möglich, sagt die Bauersfrau.

Wenig Möglichkeiten auf den Frühjahrs-Frost zu reagieren, haben die Winzer. Großflächige Beregnung ist, sagt Hagen Rüdlin, Geschäftsführer der Bezirkskellerei Markgräflerland in Efringen-Kirchen, im Weinbau nicht praktikabel. Nach dem warmem März sei der Austrieb schon recht früh erfolgt, so dass weiterer Frost Schäden hervor rufen könnten.

Um das genaue Ausmaß des Schadens zu beziffern, brauche es noch ein, zwei Tage, erklärte der Geschäftsführer.

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