Efringen-Kirchen Steinharte Eiche neu aufgeschichtet

Weiler Zeitung
So wird ein Daubenturm aufgebaut: von innen nach außen. Wolfgang Sprich (Bildmitte) und seine Helfer Armin Zimmer (links) und Joachim Gröbke, verdeckt Hans Peter Kilz. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Wolfgang Sprich vom Küfermuseum Tannenkirch baute in Efringen-Kirchen Daubenturm neu auf

Von Jutta Schütz

Efringen-Kirchen. Einen Daubenturm aufzurichten, ist so, wie mit Lego ein Gitter zu bauen: Luft, viel Luft und stabiles Kantenaufsetzen sind gefragt. Schon am frühen Vormittag hatte Wolfgang Sprich zusammen mit seinen Helfern Armin Zimmer, Hans-Peter Kilz und Joachim Gröbke innerhalb von kurzer Zeit 15 Zuschauer beim Aufbau des Daubenturms am Museum „Alte Schule“ um sich versammelt.

Der Turm war wegen Einsturzgefahr in der vergangenen Woche abgebaut worden und wurde nun neu aufgerichtet. Rund vier Stunden waren dafür nötig.

„Eingestürzt wäre der Turm nicht“, stellte Sprich, der das Küfermuseum in Tannenkirch begründet hat, beim Start zum Aufbau trocken fest. Er hatte dem Turm, auf dem Kinder herumgeklettert waren, in der zweiten Maiwoche abgebaut und die Daubenhölzer der Länge nach sortiert. Der Turm war immer noch sehr stabil – aber durch den Wiederaufbau konnte man die Hölzer überprüfen. „Nach 20 Jahren ist die Eiche steinhart, bei manchen Hölzern ist nur die äußere Holzschicht, das Wachsholz des Stammes, etwas angefault gewesen, was sich aber nicht auf den Holzkern niederschlägt“, erläuterte Sprich den Umstehenden.

Zunächst wurden die längsten Hölzer von 1,20 Meter Länge verbaut . Als ein Meter Höhe erreicht war, fragten sich die Umstehenden, wie man eigentlich aus einem Daubenturm herauskommt, wenn ringsum Hölzer passend aufgesetzt werden. „Ganz einfach: die Sockelhölzer liegen auf Steinblöcken, ein bisschen Erde wegscharren, und man passt unter dem untersten Querholz durch“, erklärte Sprich, der dann auch gleich einmal durchrobbte.

Der Daubentum mit dem Sockelquerschnitt von rund 2,30 Metern wuchs stetig in die Höhe. Zwischenzeitlich wurden Bretter in die Ritzen zwischen den Dauben eingeschoben, auf denen sich Sprich wie auf einer Leiter weiter nach oben arbeitete. Passanten beteiligten sich spontan daran, Daubenhölzer an den Turm zu reichen – dort wurden sie von Zimmer, Kilz und Gröbke an Sprich weiter in die Höhe gereicht. Insgesamt wurden für die Turmhöhe von rund sechs Metern 429,6 laufende Meter verbaut. Das Holz-Volumen des Turms umfasst 2,029 Kubikmeter, hatte Sprich berechnet. Einige Hölzer blieben übrig – diese nimmt Sprich mit ins Küfermuseum.

Oben auf die Konstruktion legte Sprich ein Holzkreuz mit einem daran befestigten Drahtseil. Dieses wurde unten im Turm mit einem schweren Steinblock verbunden. „Über das Gewicht und das Kreuz wird der Turm von oben zusammen gedrückt und so stabilisiert“, erklärte Sprich.

„Wir sind echt zufrieden, das war für viele Leute, die vorbeischauten, mal eine richtig spannende Sache“, fand Museumsleiterin Maren Siegmann, die zusammen mit Helfern einen Getränkestand aufgebaut hatte.

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