Efringen-Kirchen (cl). Seit 20 Jahren sinkt in der Gemeinde Efringen-Kirchen der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung – obwohl das Netz gleichzeitig gewachsen ist. Deshalb hat sie keine Eile damit, ihre Beleuchtung auf LED umzustellen. Die Amortisationszeiten sind lang. Deshalb wird die Gemeinde nur Schritt für Schritt die neue Technik einführen. Die Hauptursachen für den stetig schrumpfenden Stromverbrauch – minus 23 Prozent seit 2003 – sei die 1996 begonnene Umstellung von Quecksilberdampflampen auf Natriumdampflampen sowie die kontinuierliche Einführung einer intelligenten Steuerung der Einschaltzeiten, erläuterte Bauamtsleiter Siegfried Kurz im Technischen Ausschuss. Dass eine Umstellung auf LED-Leuchten nur auf lange Sicht Einsparpotenziale bringen würde, zeigte ein Feldversuch, den Kurz im Hölzele durchführen ließ und dessen Ergebnisse er im Ratsrund vorstellte. Jeweils sieben Leuchten ließ er dort mit herkömmlicher Technik und mit LED ausrüsten, der Stromverbrauch wurde separat gemessen. Im Endeffekt war die neue Technik um 37 Prozent sparsamer, was pro Leuchte und Jahr zehn Euro ausmacht. Daraus errechnete sich eine Amortisationszeit bei der Umrüstung einer bestehenden Lampe von 20 bis 25 Jahren; bei einer Neuinstallation lohnt sich LED nach zehn bis 15 Jahren. Deshalb war sich die Runde zwar einig, dass künftig nur noch LED-Lampen neu installiert werden, aber eine Umstellung auf einen Schlag, wie in Nachbargemeinden, nicht sinnvoll wäre, zumal die Gemeinde durch das vergleichsweise bescheidene Einsparpotenzial laut Kurz auch nicht in den Genuss von Landeszuschüssen gekommen wäre. Insbesondere in Neubaugebieten und bei Ersatz bestehender Lampen werden demnach automatisch LED-Leuchten eingesetzt. Im übrigen soll der Gemeinderat jeweils im Rahmen der Haushaltsplanberatungen entscheiden, ob und wo bestehende ältere Straßenbeleuchtungen umgerüstet werden. Einer von Bernd Münkel angeregten gemeinsamen Beschaffung mit umliegenden Gemeinden – bei größeren Bestellungen winken gemeinhin günstigere Preise – konnte Kurz nicht viel abgewinnen. Kooperationen habe man schon mit dem Bauhof versucht; dem hohen Aufwand stehe aber wenig Ertrag gegenüber. Münkel war auch das Aussehen der Lampen wichtig, schließlich seien sie ein „stilistisches Element und für die Außendarstellung der Gemeinde wichtig“. Kurz riet indes, bei der Beschaffung angesichts der Preisunterschiede jeweils den Markt zu beobachten, „so werden wir auch unterschiedliche Fabrikate haben“. Heike Hauk zeigte sich froh, das die Gemeinde umstelle. Dank des Feldversuchs wisse man nun, dass die Einsparung nicht bei 60 Prozent liege, wie es die Industrie bisweilen erzähle, sondern bei 37 Prozent. Franz Kiefer stimmte der schrittweisen Umstellung ebenfalls zu. Da sich die Gemeinde seit Jahren um das Stromsparen bemühe, wäre ein frühes, schnelles Umsteigen teurer geworden.