Wintersweiler (cre). Es war 19 Uhr am Freitagabend, als in Blansingen, Huttingen, Welmlingen und Wintersweiler die Sirenen gingen: Brand in einem Ökonomiegebäude in Wintersweiler. Mehrere Personen vermisst. Was den Bewohnern im Engetal im Gegensatz zu den Feuerwehrleuten nicht bekannt war: Es handelte sich bei diesem Einsatz um die traditionelle Gemeinschaftsübung der vier Engetalwehren. Als Einsatzort hatte man sich den Gütlin-Hof in Wintersweiler ausgesucht. Hausherr Markus Gütlin durfte denn auch gleich die Einsatzleitung übernehmen. Schließlich kannte er sich auch am besten aus. Angenommen wurde ein Brand mit starker Rauchentwicklung im Ökonomiegebäude. Inzwischen hatte der Rauch auch die angrenzenden Ferienwohnungen erreicht, so dass die Feriengäste nicht mehr über die Haustreppe ins Freie gelangen konnten. Kläglich um Hilfe rufend standen sie auf dem Balkon. Erschwert wurde der Einsatz durch die Tatsache, dass es sich beim Gütlin-Hof um einen Aussiedlerhof handelt. Dementsprechend schwierig gestaltete sich die Wasserförderung. Der auf dem Hofgelände stehende Hydrant gab lediglich Wasser für einen ersten Löschangriff her. So mussten die Abteilungen Blansingen und Welmlingen eine 460 Meter lange Schlauchleitung zum Engebach aufbauen. In der Zwischenzeit konnten die drei vermissten Kinder mit angenommenen Rauchvergiftungserscheinungen, aber sonst wohlbehalten, aus dem verqualmten Ökonomiegebäude gerettet werden. Auch die Feriengäste fanden mit Hilfe der Feuerwehr über eine Leiter den Weg in die Freiheit. Über 70 Angehörige der vier Abteilungen waren mit ihren Löschfahrzeugen und dem Einsatzleitfahrzeug vor Ort. Beobachtet wurde die Übung vom Gesamtkommandanten Werner Schmid sowie den Ortsvorstehern Richard Ludin und Hansjörg Obermeier. Aus Blansingen kam der stellvertretende Ortsvorsteher Helmut Wiedemann. Aus Huttingen brauchte niemand entsandt zu werden, da der Stellvertreter von Petra Senn, Timo Schörlin, als Abteilungskommandant bei der Übung anwesend war. Hansjörg Obermeier begrüßte die Übungsteilnehmer und erwähnte lobend, dass diese Gemeinschaftsübungen bereits seit über 40 Jahren Bestand habe. In der abschließenden Mannöverkritik wurde deutlich, dass es noch einiges an der Kommunikation zwischen Gruppenführer, Zugführer, Abschnittsleiter und Einsatzleiter zu verbessern gibt. Das Übungsziel konnte dennoch vollumfänglich erreicht werden, so dass einem anschließenden gemütlichen Übungsausklang im Rathauskeller nichts im Wege stand.