Durchweg gut angekommen war die Jungfernrede von Bürgermeister Philipp Schmid beim Neujahrsempfang. Er schilderte nüchtern die Fakten und verzichtete darauf, eigene Befindlichkeiten zum Thema zu machen, schließlich mache er um sich auch ungern viel Aufhebens. Die Wahl zum Bürgermeister habe er indes „noch keine Sekunde bereut – ich hoffe, Sie auch nicht!“. Derlei launige Anmerkungen lockerten die Rede auf. Auch einen „Werbeblock“ – so nannte er die Anmerkung – schob er ein, um für die Kirchener Festschriften und den Jubiläumswein vom Weingut Kaufmann Reklame zu machen. Gerd Reinauer, Alt-Ortsvorsteher von Wintersweiler, fand die Rede Schmids „einwandfrei, kurz und bündig“; Margret Brombacher, Kulturschaffende aus Egringen, und ihr Mann Dietrich würdigten den Stil der Rede. CDU-Fraktionssprecher Reinhard Knorr fand, Schmid sei „auf dem Boden der Realität geblieben“ und unterstützte, dass die Gemeinde dringend bezahlbaren Wohnraum benötige. FDP-Gemeinderat Bernd Münkel lobte, Schmid habe die „Probleme, die auf die Gemeinde zukommen, beim Namen genannt“ und hob die Rede als „sachlich“ hervor. Leise Kritik wurde aber auch vorgetragen – wenn auch schmunzelnd. So vermisste der Mappacher Ortsvorsteher Helmut Grässlin in Schmids Rückblick den Amtsantritt von Pfarrer Martin Braukmann Anfang Oktober in der evangelischen Kirchengemeinde Egringen, Mappach und Wintersweiler. Der Seelsorger lebt seit Ende September mit seiner Ehefrau Sabine im Mappacher Pfarrhaus. Der gebürtige Siegerländer hat, nachdem die Kinder aus dem Haus waren, nochmals eine Neuorientierung fernab der westfälischen Heimat gewagt. Den Wechsel habe ihm erleichtert, dass er im Rebland auf „herzliche und offene Menschen“ getroffen sei. Immobilienentwickler Ulrich Heuer aus Lörrach, der in Efringen-Kirchen bereits mehrere namhafte Projekte angestoßen hat, zählte bisher 40 Interessenten für die 21 Wohnungen in dem Wohnblock, der an der L 137 gegenüber vom Seniorenzentrum ab Sommer errichtet werden soll. Den Vertrieb übernimmt Sabine Heuer. Die Tübbinghalle im Gewerbegebiet Schlöttle werde die Weiler Logistik-Firma Acito als Lagerhalle umnutzen und von Ulrich Heuer erwerben. Als nächstes Projekt könnte er sich durchaus auch sozialen Wohnungsbau vorstellen, notwendig seien dafür allerdings günstige Grundstücke. Professionell musikalisch ausgeschmückt wurde der Abend durch das Duo Eckhard Lenzing (Fagott) aus Efringen-Kirchen und Radion Burd (Klavier), die beide an der städtischen Sing- und Musikschule Weil am Rhein als Lehrer tätig sind. Sie erfreuten mit Klängen von Camille Saint-Saens, Ermanno Wolf-Ferrari und Reinhold Glière. Die Bewirtung lag wieder in den bewährten Händen der Trachten- und Volkstanzgruppe Egringen.