Efringen-Kirchen Verschneite Berge und weißer Strand

Weiler Zeitung

Abenteuer: Die 21-jährige Maria Wittich aus Istein reist mit Rucksack, Zelt und Schlafsack durch Amerika

Von Ines Bode

Gründe, die Welt zu erkunden, gibt es für Jugendliche im Kreis viele: Maria Wittich aus Istein wollte zwischen Abi und Studium erst jobben und dann reisen, um neue Lebenserkenntnisse zu sammeln – aber funktioniert das auch?

Nur einen Rucksack mit Zelt, Minischlafsack und dem Nötigsten packte die 21-Jährige, um sich zwei Monate lang von Nord- nach Zentralamerika zu bewegen. Oder anders ausgedrückt: Einmal von Kanada nach Kuba zu reisen, verschneite Bergmassive wie feinste Sandstrände zu bestaunen. Dass es Maria und Begleiter letztlich noch südlicher, nämlich nach Costa Rica verschlug, war nur ein ungeplanter Aspekt. Touristische Reisen von den USA nach Kuba sind Deutschen untersagt, ein Umweg musste her.

Unterwegs immer wieder Lörracher getroffen

Unterm Strich galt es, prekäre Situationen zu meistern, verblüffende Zufälle zu erleben und wie immer – Lörracher zu treffen. Auf Anna stieß Maria im kanadischen Banff-Nationalpark (drittältester weltweit). „Das war superlustig!“. Schier unbeschreiblich sei der gigantische „Banff“, der herrliche Bergseen habe und tagelang erwandert wurde. Nachdem noch Toronto und Calgary inspiziert waren, gings direkt an die US-Westküste ins trubelige San Francisco. Am besten sei, eine Flugstrategie festzulegen, alle Flüge aufs Mal zu buchen, lautet ihr Tipp.

In der Hippie-Metropole traf sie „supernette und hilfsbereite Leute“, wobei sich auf der Reise auch das Gegenteil, Diebstahl und Ablehnung, zeigen sollte. Per Mietauto klapperten beide die kalifornische Küste ab, immer die Route 1 entlang. Vorbei an San Rose nach Los Angeles, St. Barbara und St. Monica, bis runter nach San Diego an der Grenze Mexikos. Bestaunt wurden pittoreske Bergdörfer, wunderschöne Badeorte und immer wieder berühmte Metropolen plus Sehenswürdigkeiten. „Ein Knaller waren die Universal Filmstudios.“

Ebenso ein Muss der Abstecher nach Las Vegas, schließlich wollen 50 Grad Wüsten-Hitze und der Vegas-Boulevard live erlebt werden. „Echt Wahnsinn, was da abgeht“, weiß Wittich.

Mit dem letzten Tropfen Benzin ans Ziel

Als Unterkunft diente im Süden des Kontinents stets ein Privatquartier, dessen Suche eine erstaunliche Anekdote ergab. In kalifornischen Bergen stand das Auto vor einer Straßensperrung, es folgte eine stundenlange Irrfahrt. Die Odyssee endete mit einem komplett leeren Tank – und der letzte Tropfen Benzin reichte exakt bis zum Suchobjekt. „Unglaublich – oder?“, lacht die Abenteuerin. Bemerkenswert auch, dass eine Villa in Las Vegas viel günstiger als in Lörrach sei. Höhepunkt war „Crazy-Hollywood“. Man wohnte im Anwesen einer 80-jährigen Iranerin, was zu regem Austausch führte. „Hollywood ist exakt so, wie man es sich ausmalt“.

Giga-Preise das Stichwort, und teuer wurde es auch auf Kuba. Per Taxi gings kreuz und quer über die Insel, sechs Stunden verschlangen 150 Euro, insgesamt jedoch die beste Lösung. Züge und Busse seien total überfüllt und unzuverlässig.

Beim Umweg über Costa Rica nahm Wittich die Insel Trinidad und das Traumziel Varadero mit, bewunderte Vulkane und Dschungelregionen, seltene Tiere und fremde Vegetation.

Zurück in der Heimat gabs viel zu erzählen („die Kubaner sind nicht mein Völkchen“) und Resümee zu ziehen: Die Welt steht uns offen, man kann überall arbeiten, befindet Maria. Gelernt habe sie, selbst Entscheidungen zu treffen, und was eigentlich Verantwortung heißt. Statt tagelang Probleme zu wälzen, sollte man auf Plan B vertrauen, rät sie. Wenn es trotzdem nicht läuft, ja dann heißt es „locker bleiben“ – es gibt immer einen Weg.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading