Efringen-Kirchen Vom Gärtner professionell gepflegt

Weiler Zeitung
Auf dem Friedhof in Kirchen baut die Bamlacher Friedhofs- und Gartenbaufirma Hugenschmidt erstmals in der Gemeinde ein gärtnergepfelgtes Gräberfeld. 68 Verstorbene können hier beerdigt werden. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Friedhofswesen: Im Kirchen entstehen auf 250 Quadratmetern neue 68 Grabstätten / 15 Jahre Laufzeit

Testballon für eine neue Gräberpflege: Auf dem Friedhof im Ortsteil Kirchen wird derzeit von einem privaten Unternehmen ein rund 250 Quadratmeter großes Gräberfeld angelegt. Wenn sich das Konzept bewährt, könnte es auch in anderen Orten umgesetzt werden.

Von Marco Schopferer

Efringen-Kirchen. Erst kürzlich kamen auf dem Friedhof in Kirchen die Bagger angerollt. Auf den rund 250 Quadratmetern werden der Grundriss für eine parkähnliche Anlage mit Umfriedungen angelegt und Wege mit einem Spezialsand aufgeschüttet, der sich noch verdichten wird und bis in einem Jahr betonhart werden soll.

Umgesetzt wird hier ein neues Betreuungskonzept der Gräbepflege. Erstmals in der Gemeinde zeichnet die Genossenschaft der Badischen Friedhofsgärtner für eine Parzelle verantwortlich, die von den Genossenschaftsunternehmen betreut wird. Maximal 68 Grabstätten werden hier Platz finden, darunter sieben traditionelle Reihengräber, 38 Urnengrabstätten und 23 in einer Urnengemeinschaft am (noch zu pflanzenden) Baum. In den nächsten Tagen wird noch ein computerunterstütztes Bewässerungssystem installiert, das bei Trockenheit nachts die Gräber bewässert.

Seine letzte Ruhe finden kann in diesem Gräberfeld nur, wer einen entsprechenden Pflegevertrag abschließt. Beim Todesfall schließen die Angehören eine Vereinbarung auf 15 Jahre ab, zahlen jetzt bereits die Gebühren für die gesamte Laufzeit auf ein Treuhandkonto der Badischen Friedhofsgärtner ein. Sollte ein Betrieb in Konkurs gehen oder sich kein Firmennachfolger finden, übernimmt automatisch ein anderer Betrieb der Genossenschaft die Pflege. Die bezahlte Gebühr ist nicht verloren, verspricht dieses Konzept.

Als immergrünes Reihengrab fallen aktuell in Bad Bellingen für die 15 Jahres-Pflege einmalig 1980 Euro an, mit dreimal jahreszeitlich bepflanztem Blumenbeet sind es 2535 Euro. Diese Preise wird man wohl auch für Kirchen so übernehmen, sagt Gerhard Hugenschmidt von der gleichnamigen Friedhofspflege und Gartenbaufirma in Bamlach, die sich um die private Friedhofszelle in Kirchen kümmert. Hinzu kommen noch die von der Kommune festgelegten Gräberfeldkosten, die gerade neu berechnet werden.

Noch ist das gärtnergepflegte Gräberfeld nicht fertig, doch Beerdigungen können schon jetzt stattfinden. „Auch in Bamlach hatten wir schon vor Fertigstellung eine erste Bestattung“, so Hugenschmidt. Die offizielle Einweihung ist für September geplant. Derzeit ist es einfach zu heiß, um Anpflanzungen vorzunehmen.

Hauptamtsleiter Clemens Pfahler kann sich gut vorstellen, dass auch in anderen Ortschaften solche von Unternehmen gepflegten Gräberfelder eingerichtet werden. Viele Hinterbliebenen würden sich das wünschen. Denkbar ist für ihn auch, dass die gesamte Friedhofspflege in Zukunft einem Privatunternehmen übertragen wird. Wie in Weil am Rhein, wo der Werkhof selbst beim Grabaushub außen vor ist.

Das bringe sogar einen Mehrwert bei den Beerdigungszeiten, sagt Hugenschmidt: „Natürlich sind dann auch Beerdigungen am Freitagnachmittag möglich, dem Tag mit den meisten Beerdigungen, das wünschen sich die Leute einfach.“ Viele Kommunen würden allerdings aus Gründen des Tarifrechts Beerdigungen am Freitagnachmittag ablehnen, in der Privatwirtschaft gebe es solche Hürden nicht.

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