Der Heilige Nikolaus hält Goldklumpen in der Hand. Nikolaus von Myra wollte die Menschen reich machen. Die St. Nikolaus-Kapelle in Huttingen ist nach einmonatiger Renovierung mit der Feier des Patroziniums am Samstag wieder geöffnet worden. Von Christiane Breuer Huttingen. Die Freude war bei der Festgemeinde spürbar. Das Gotteshaus ist heller und freundlicher geworden. Neben der Architektin Elke Keller, die auch als Organistin tätig ist, waren Handwerker aus der Region und viele Ehrenamtliche im Einsatz. Entstanden sind in vier Wochen konzentrierter Arbeit ein einladendes Raumkonzept, ein neuer Anstrich für Wände und Decke, moderne Lampen und eine zeitgemäße Lautsprecheranlage wurden eingebaut. Die Nikolaus-Statue mit den Goldklumpen weilte, wie Pfarrer Josef Dorbath es ausdrückte, „zur Kur“ in einer Spezialwerkstatt in St. Ulrich. Michael Kiffe, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, stellte die Frage, ob denn die Renovierung des Gotteshauses mit einem Aufwand von 30  000 Euro im Zeichen von Glaubensferne und Rückgang der Kirchenbesucher sinnvoll sei. Sein Fazit: „Auf jeden Fall. Wir haben diesen Rückzugsort wieder ‚bewohnbar’ gemacht. Diese Kirche begleitet Menschen auf ihrem Lebensweg. Wie nirgends sonst wird hier für das Leben gedankt, in diesem Gotteshaus wurden und werden Kinder getauft, Brautpaare einander anvertraut, hier wird gebangt und gebetet. So ist diese Kapelle ein Stück Heimat für die Huttinger.“ Kiffe dankte den Handwerkern und den vielen Gemeindemitgliedern, die bei der Renovierung geholfen hatten: Den Handwerksfirmen Seifert, Krebs und Büchelin, den unermüdlichen ehrenamtlichen Helfern Wolfgang Karle und Stanislaus Scherer, der Architektin Elke Keller, dem Verwaltungsbeauftragten Peter Senft, den Helfern, die beim Aus- und Einräumen zugepackt hatten (Thomas Schmid, Reinhard von Rakowski, Thomas Kowol, Karin, Jonas und Julian Kiffe) sowie den Damen, die nach den Bauarbeiten das Gotteshaus wieder in neuem Glanz erstrahlen ließen (Petra Senn, Anita Fischer, Madlen Göpf, Rita Kowol und Claudia Rombach). Pfarrer Josef Dorbath sprach von St. Nikolaus als einem Vorbild. „Keine Worte sind von ihm überliefert, keine Predigten, aber Taten. Er stellte sich in den Dienst der Menschen. Ein Dichter hat geschrieben: In seiner Güte zeigt er die Schokoladenseite des Menschen. Und das stimmt auch. Der Heilige Nikolaus wollte die Menschen reich machen.“ Und Dorbath schloss an, welche Aufgabe er hier als Pfarrer hat. „Die Bibel ist in mehr als 500 Sprachen übersetzt worden, teile davon sogar in fast 3000 Sprachen. Mit dem Übersetzen des Textes ist es aber nicht getan. Als Pfarrer bin ich nun gefordert, die Worte der Bibel, ihren Sinn für unsere Lebenssituation hier und heute zu übersetzen, damit Sie etwas nach Hause mitnehmen von meiner Predigt.“ Die neue Gestaltung der Kirche ist für ihn eine Anpassung des Raums an das moderne Leben. „Und wenn wir dies als Anregung nehmen“, sagte der Theologe, „können wir auch das eigene Leben neu gestalten.“