Von Ralph Lacher Efringen-Kirchen/Markgräflerland. Das Wetter meinte es 2014 gut mit den Obst- und Spargelbauern im südlichen Südbaden, dem Einzugsgebiet des Erzeugergroßmarkts Südbaden (Egro). Das führte dazu, dass man sehr große Mengen vermarkten konnte und mit einem Gesamtumsatz von 17,8 Millionen Euro das zweitbeste Ergebnis in der 20-jährigen Geschichte des Zusammenschlusses von Egro Efringen-Kirchen und EKB Oberrotweil erzielte, erläuterte der Geschäftsführer Vermarktung und Vertrieb des Egro, Lorenz Boll, am Montagabend in der Vertreterversammlung in Oberrotweil. Durch Zukauf über die OGS steigerte das Unternehmen den Gesamtumsatz auf 26,7 Millionen Euro. Das gute Ergebnis verdankt man vor allem den Spargeln und Erdbeeren. Im Sommer dann sorgte die Kirschessigfliege dafür, dass die wichtige Produktsparte Zwetschgen sowie einige Sonderkulturen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Problematisch war auch die Situation durch das Russland-Embargo. Dies führte dazu, dass Obst aus dem Südwesten mit Ware aus anderen (ost-) europäischen Erzeugerregionen, die üblicherweise wesentliche Mengen nach Russland liefern, konkurrieren musste. Trotz dieser ungünstigen Rahmenbedingungen und daraus resultierender, angespannter Preissituation erlebte der Großmarkt dank mitziehender Erzeuger und einem „starken Team“ (Boll) ein gutes Jahr. Boll führt aus, dass aufgrund der Witterung alle Produkte recht früh vermarktet werden konnten. Der Spargel, für die Vermarktung besonders wichtig, konnte schon zu Ostern in großen Mengen und mit guter Qualität zu guten Preisen platziert werden. Mit knapp 1200 Tonnen Spargeln lag die Menge um rund zehn Prozent über dem Vorjahr und der Umsatz mit 4,8 Millionen Euro um 800 000 Euro über 2013. Mit den Erdbeeren als zweitem Produkt von den Feldern im Markgräflerland, verzeichnete man dann eine absolute Rekordernte von 3330 Tonnen, die für 6,5 Millionen Euro vermarktet wurden. Im Vorjahr hatte man mit 2600 Tonnen Erdbeeren 5,3 Millionen Euro gemacht. Die Preissituation für die Erdbeeren war indes die ganze Saison über eher schwach. Und die schwachen Preise setzten sich auch bei den anderen Beerenarten, Sonderkulturen wie Johannis-, Stachel- und Brombeeren sowie Himbeeren fort. Früchte litten außerdem stark unter der Kirschessigfliege. Dazu kam Sonnenbrand nach einer kurzen Hitzeperiode im Juni. Deshalb lag die Menge mit 390 Tonnen Beeren genauso wie der Geldertrag von einer Million Euro um rund 20 Prozent unter 2013. Die Kirschen brachten dafür nach zwei Jahren mit schwachen Erträgen wieder durchweg Schönes für den Egro: Mit den 1270 Tonnen Industriekirschen machte man 1,1 Millionen Euro Umsatz (2013: 442 Tonnen für 450 000 Euro) und mit 660 Tonnen Tafelkirschen 1,6 Millionen (2013: 188 Tonnen für 600 000 Euro). Damit hat sich der Gesamtkirschenumsatz mit 2,6 Millionen Euro im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Bei den Zwetschgen gab es mit 3400 Tonnen zwar ebenfalls eine deutliche höhere Menge als 2013 (damals 2700 Tonnen). Kirschessigfliege, Handelsembargo gegen Russland und Konkurrenzdruck drückten aber die Preise. 1,5 Millionen Euro Umsatz machte man mit eigenen Zwetschgen, 2013 hatte man mit 20 Prozent weniger Zwetschgen 20 Prozent mehr Umsatz gemacht (1,8 Millionen). Als völlig unbefriedigend bezeichnete Boll die Apfelernte, insbesondere die „nie kostendeckenden Preise“ (Boll). Der Egro machte mit 1755 Tonnen Tafel- und 364 Tonnen Most-Äpfeln 830 000 Euro Umsatz. Dazu kamen mit 300 Tonnen Tafel-, Brenn- und Mostbirnen weitere 100 000 Euro. Die insgesamt gute Situation des Egro äußert sich auch in einer Warenrückvergütung. Die Erzeuger erhielten bereits Anfang März zwei Prozent ihres 2014-Umsatzes zusätzlich vergütet. Im Vorjahr hatte man lediglich ein Prozent Warenrückvergütung gewährt.