Eimeldingen (g). Beim Abschlusshock im Eimeldinger Bammerthäuschen ließen die drei Eimeldinger Bammerte und Bürgermeister Manfred Merstetter die diesjährige Bammertzeit nochmals Revue passieren; es ist wohl ihre letzte. Die Bammerte wollen aus Altersgründen oder krankheitsbedingt ihre Mission einstellen. Ob damit eine alte Tradition der Reblandgemeinde zu Ende geht, ist noch nicht entschieden. Recht früh, bereits ab dem 15. September, begann der Bammertdienst und wurde während 39 Tagen von Walter Huttner bereits zum 21. Mal, von Willi Meier zum zwölften Mal und von Hansfrieder Geugelin zum siebten Mal abwechselnd versehen. Neben dem Eimeldinger Rebberg werden auch die angrenzenden und übergreifenden Rebstücke von Binzen, Rümmingen, Fischingen und der Enklave Kirchener Berg der Gemeinde Efringen-Kirchen gehütet. Pro Rundgang bewältigt ein Bammert rund drei bis vier Kilometer. Während früher der Schwerpunkt der Rebhut den Langfingern galt, muss man sich mehr den Starenschwärmen widmen und sie bei Bedarf mit Pyro-Knallpatronen vertreiben. Natürlich wurde auch über die momentane (Wein-) Wirtschaft und die große wie kleine Politik diskutiert. Zur Sprache kam auch, dass unzählige Rebstöcke, ja sogar ganze Gassen wegen der Mengenregulierung nicht mehr gelesen wurden. Ob das nicht einer Sünde gleichkommt" Auch die Tradition, dass Winzer dem Bammert ein Gläschen Wein kredenzen, gehört immer mehr der Vergangenheit an. Heute kommt der Vollherbster, und den Winzer bekommt der Bammert kaum noch zu Gesicht. Ebenfalls setzt sich der Trend vom kleinen Nebenerwerbswinzer zu selbstvermarkenden Weingütern und Großwinzern massiv fort, womit sich abzeichnet, dass in absehbarer Zeit der ganze Berg überwiegend nur noch maschinell von einer Hand voll Besitzern betrieben wird. Bei so viel Gesprächsstoff mundete natürlich ein guter Tropfen sowie ein währschaftes Essen. Wie gewohnt wurde der Bammerthock auch dieses Jahr in dankbarer Weise vom Weingut Soder unterstützt.