Eimeldingen Kleine Glücksmomente und manchmal eine Träne im Auge

Weiler Zeitung
Eine Rekordzahl an Beschickern machte den Eimeldinger Dorfflohmarkt zum Erfolg.                                                                    Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Flohmarkt: Wo Raritäten auf Schnäppchenjäger treffen / Rekordzahl bei den Standbeschickern / Kulinarisches Angebot ausgebaut

Eimeldingen (mao). Beim zweiten Eimeldinger Dorfflohmarkt gab es einen neuen Rekord bei der Anzahl der Standbeschicker, jedoch lassen die Besucherzahlen noch ein bisschen zu wünschen übrig.

Auch in Eimeldingen waren sie wieder da, jene in Silber- und Militaria-Artikel verliebten Sammler. Früh morgens grasen sie die Flohmärkte nach Raritäten ab, noch während die Standbetreiber mit dem Aufbau beschäftigt sind. Gerade mal die Kisten abgeladen, fragten sie auch in Eimeldingen schon nach eventuell noch in Zeitungspapier eingewickelten Schätzen.

Es sind solch eingefleischte Flohmarktbesucher, die man immer wieder antrifft, genauso wie das Klientel, das in der letzten Stunde die Stände mit den flinken Augen nach Brauchbarem abgrast. „Dann kommen die sozial Schwachen, die wirklich nicht viel Geld haben“, weiß ein Eimeldinger mit viel Flohmarkt-Erfahrung. Oder es kommen Trödelsammler aus dem Elsass, die sogar Altbatterien aufkaufen. Alles was keiner den Tag über wollte, kann dann für die angereisten Trödeljäger schon ein Schnäppchen sein.

Wobei der Begriff Schnäppchen ein dehnbarer Begriff ist: für 1200 Euro wurde ein echtlederbezogener schneeweißer Sessel im 20er Jahre Bauhaus-Stil angeboten – neugierige Blicke zog das Designmöbel allemal auf sich. Der viel zu große Nerzmantel mit aufwändig eingearbeiteten Wildtierfell fand für 50 Euro eine schlanke junge Käuferin. „Der hat mal fast 2000 Mark gekostet“, wusste die Besitzerin zu berichten. Doch was tun, wenn man sich aus ethischen Gründen mit dem Schmuckstück nicht mehr auf die Straße wagt? „50 Euro sind dann besser als nichts“, sagte die Verkäuferin schweren Herzens, während sich die neue Besitzerin für den „Fuffi“ wie eine Königin fühlte.

So ist es eben bei Flohmärkten: Verkäufer haben oft mindestens eine Träne in den Augen, so mancher Käufer ist vom Geizvirus befallen. Wirklich gut passen die beiden Flohmarktgruppen nicht zusammen. Auch der ein oder andere freche Wortwechsel war zu hören. „Es fehlt mitunter an Respekt“, beklagt ein Verkäufer.

Nicht so bei der älteren Dame, die sich nach dem Preis für acht handgeschliffene Sektgläser erkundigte. Für sechs Euro wechselt das kostbare Set den Besitzer, ohne dass auch nur um ein Cent gefeilscht werden musste: „Die Gläser findet man heute gar nicht mehr“, da gab es nichts mehr nachzuverhandeln. Kleine Glücksmomente, die für beide Seiten so wichtig sind.

Solche Kunden hätte man sich noch mehr gewünscht. Immerhin hatte sich der Flohmarkt von 20 bis 30 Ständen auf fast 50 erhöht, nur die Besucherzahlen haben sich etwas weniger schnell gesteigert.

Dabei hat man diesmal auch die Kulinarik ausgebaut. Pizza, Grillwurst und Käsküchle wurden in den Höfen angeboten, und auch der neue Wein und das eiskalte Mineralwasser gingen bei den sommerlichen Temperaturen bestens. „Ich bin völlig begeistert“, bilanzierte Sabine Stubenvoll schon am frühen Nachmittag, und auch für Mitorganisatorin Doris Brugger war klar, dass es im kommenden Jahr eine Neuauflage geben wird.

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