Eimeldingen „Man muss auch mal etwas wagen“

Weiler Zeitung

Interview: Künstlerin Tanja Bürgelin-Arslan spricht über ihre Bewerbung für eine Londoner Ausstellung

Die Eimeldinger Künstlerin Tanja Bürgelin-Arslan hat sich für die „Art Rooms“-Ausstellung beworben, die vom 20. bis 22. Januar 2018 in London stattfindet. Mit Saskia Scherer sprach sie über den Ausstellungsrahmen und ihre Kunst.

Tanja Bürgelin-Arslan wurde 1968 in Lörrach geboren. Nach ihrer künstlerischen Ausbildung (Schule für Gestaltung in Basel und Studium Kommunikations-Design in Nürnberg) arbeitet sie seit 2000 als freischaffende Künstlerin. Im Laufe der Jahre entstanden viele Kunstwerke im öffentlichen Raum. Zu ihren prämierten Arbeiten gehören der Entenkreisel in Eimeldingen oder der Lebensweg-Brunnen in Grenzach-Wyhlen.

Was ist das Besondere an der Ausstellung?

Mit welchen Kunstwerken haben Sie sich beworben?

Wie sind diese Kunstwerke entstanden?

Wie kamen Sie überhaupt darauf, sich zu bewerben?

824 Künstler haben sich beworben, 70 werden am Ende ausgewählt. Wie rechnen Sie sich denn Ihre Chancen aus?

Noch ein aktuelles Thema: Sie haben ja den Entenkreisel „designt“ – was sagen Sie denn zur Kreiselkunstdebatte?

Es handelt sich um eine Art Kunstmesse, die allerdings in einem Hotel stattfindet. Die Organisatoren haben das gesamte Parterre gemietet, in dem jeder ausstellende Künstler dann ein Zimmer zur Verfügung gestellt bekommt, dass er frei gestalten kann. Eine Jury wählt die Künstler aus, aber jeder kann auch im Internet für seinen Lieblingskünstler abstimmen. Wer die meisten Stimmen hat, darf ebenfalls in London ausstellen.

„Gebete aus aller Welt“, „Aura“ und „In guten Händen“. Diese drei Kunstwerke repräsentieren meine Arbeit und meinen Stil. Ich mache auch Kunst, die Gott ehrt, und das kommt bei diesen Stücken gut rüber. Ich habe mir zudem überlegt, was gut in so ein Zimmer passen würde. „Gebete aus aller Welt“ wäre dafür zu groß, würde aber beispielsweise schön in den Eingangsbereich passen.

Zu den „Gebeten“ kam mir der Einfall während eines Gottesdiensts, als die Gemeinde gebetet hat. Ich sah vor meinem inneren Auge, wie die Worte emporschweben, und das wollte ich umsetzen. Also habe ich mich auf die Suche nach Christen gemacht und ihre Gebete oder auch verschiedene Namen für Gott und Jesus in über 20 Sprachen in dem Kunstwerk verewigt, auch akustisch. Auf meiner Homepage www.buergelin-arslan.de kann man die Gebete übrigens anhören.

„Aura“ stellt einen abstrakten Menschen dar. Mich hat inspiriert, dass es wirklich Menschen mit einer besonderen Aura und positiven Ausstrahlung gibt. Wenn diese Menschen einen Raum betreten, geht quasi die Sonne auf.

„In guten Händen“ soll ausdrücken, dass wir bei Gott und Menschen, die einem mit Gottesliebe begegnen, gut aufgehoben sind.

Ich habe von anderen Künstlern den Tipp bekommen, mich im Internet schlau gemacht und fand das Konzept toll. Es ist ein intimerer Rahmen, das eignet sich gut für Gespräche.

Ich hoffe natürlich, genommen zu werden. Um es mit Henry Fords Worten auszudrücken: „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ Ich finde, man muss etwas wagen. Außerdem war ich noch nie in London oder überhaupt in England und würde liebend gerne hinfahren. Kunst ist natürlich Geschmackssache und christliche Themen sind nicht jedermanns Sache. Aber jeder Künstler macht ja schließlich, was in ihm ist – die Arbeit soll authentisch sein. Wichtig ist mir, dass meine Kunst neue Sichtweisen aufzeigt und Denkanstöße gibt und ich hoffe, dass die Leute das schätzen.

Ich finde es lächerlich und traurig. Man kann nicht alles verhindern, jeder hat doch auch eine gewisse Selbstverantwortung. Wer betrunken ist, sollte eben nicht Auto fahren, sonst müssten ja auch alle Bäume gefällt oder Häuser versetzt werden. Gewisse Dinge sind einfach so, das könnte man endlos weiterführen. Der Dreispitz existiert seit Jahren und in dieser Zeit hat sich kein Unfall ereignet. Ich fände es unmöglich, wenn er abgebaut würde. Deshalb habe ich auch sofort für den Erhalt des Dreispitz unterschrieben. „Mein“ Entenkreisel liegt zum Glück innerorts und steht nicht zur Debatte.

n  Die Abstimmung läuft noch bis zum 7. September, am 8. September werden die Künstler, die bei der „Art Rooms“ ausstellen dürfen, bekannt gegeben. Für Tanja Bürgelin-Arslan kann im Internet unter https://art-rooms.org/application/burgelin-arslan/ abgestimmt werden. Dafür muss man sich zuvor als Besucher registrieren.

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