Eimeldingen (cl). Rund 40 Besucher, darunter einige ehemalige Gemeinderäte sowie der Weiler Bürgermeister und Eimeldinger Bürger Christoph Huber, füllten den Saal des Gasthauses „Löwen“ in Eimeldingen beim einzigen Info-Abend des Bürgermeister-Kandidaten Martin Fischer. Außerdem lud er die Wähler zu seinen Info-Ständen und zur offiziellen Kandidatenvorstellung am Dienstag in der Halle ein. Der Vorstellung seines Lebenslaufs und seiner breitgefächerten beruflichen Tätigkeiten ließ er seine zunächst allgemein gehaltenen Gedanken zu einer Bürgermeister-Tätigkeit folgen, die er in der ausführlichen Fragerunde konkretisieren konnte. Sie wurden am Ende mit kurzem Applaus quittiert. Der 55-jährige Familienvater aus Haltingen, der vom Niederrhein stammt, machte nach dem Abitur eine Lehre als Bankkaufmann und studierte nach dem Zivildienst Betriebswirtschaft. Der Diplom-Kaufmann arbeitete als Verbandsprüfer in der Wohnungswirtschaft und als Controller in der Privatwirtschaft. Seit 2004 unterrichtet er als Berufsschullehrer in Lörrach. Er ist Fraktionssprecher der Grünen im Weiler Stadtrat und Ortschaftsrat in Haltingen, wo er auch Vorsitzender der örtlichen Bücherei ist. Auch engagiert sich der leidenschaftliche Radfahrer bei der IG Velo und nimmt bei der Industrie- und Handelskammer Prüfungen ab. Fischer hat in Eimeldingen bereits viele Gespräche geführt und sich intensiv umgesehen. Dabei freute er sich über die gute Infrastruktur und die Angebote unter anderem der Kindergärten und der Schule und fasste zusammen: „Sie sind gut aufgestellt.“ Auch die Idee der Feuerwehr, mit dem Bambinikonzept schon Kinder anzusprechen, beeindruckte ihn. Notwendig sei indes, neue Flächen für Wohnungsbau und Gewerbe anzubieten; vorankommen wolle er mit der Gewerbegebietserweiterung im Reutacker und dem Baugebiet Schlüpferwinkel. Dabei störte sich ein Zuhörer an der gängigen Floskel, bezahlbaren Wohnraum schaffen zu wollen. Das sei doch nichts als ein „leeres Versprechen“. Fischer räumte ein, dass selbst bei Niedrigzinsen günstige Neubauten schwierig zu realisieren seien. Denn auch im sozialen Wohnungsbau seien die Standards „nicht niedrig“. Eine Chance sah er eher darin, Wohnungsbaugenossenschaften anzusprechen und ihnen möglichst ein Gemeindegrundstück zur Verfügung zu stellen. Die Gemeinde sah er aber nicht selbst als Bauherr, sie verfüge schlicht nicht „über die Mittel, um groß ins Baugeschäft einzusteigen“. Um Flüchtlinge unterzubringen, wollte er auch lieber nochmals einen Anlauf unternehmen, Privatwohnungen anzumieten, denn das Geld für billige Holzhäuschen sei verloren. Sinnvoller sei es, „richtig zu bauen“. Auch für den Bahnhofsplatz sollte die Kommune einen Investor finden und nicht auf eigene Rechnung aktiv werden. „Eine Gemeinde hat andere Aufgaben, als einen Kiosk zu bauen.“ Als Bürgermeister sah er sich denn auch eher in der Rolle des Moderators, der mit Investoren und Bürgern spricht und Interessen zusammenführt. Entsprechend antwortete er auf die Frage, ob er sich zutraue, eine Verwaltung zu führen. Dabei verwies er auf eine funktionierende Verwaltung des Verwaltungsverbands in Binzen.