Eimeldingen (cl). Direkt an Ort und Stelle wollte sich gestern auf Einladung des Wahlkreisabgeordneten Josha Frey eine Delegation von Grünen-Landtagsabgeordneten ein Bild von der Situation an der Bahnlinie in Eimeldingen machen. An der massiven Lärmschutzwand am Bahnhof machte Bürgermeister Manfred Merstetter deutlich, dass "Eimeldingen Lehrgeld zahlen musste", von dem andernorts Kommunen profitieren konnten. Merstetter erinnerte daran, dass zwar im Raumordnungsverfahren in Eimeldingen für das dritte und vierte Gleis eine Tieflage festgeschrieben worden war, der Schienenstrang dann aber doch ebenerdig quer durch das Dorf gelegt wurde. Vergeblich hatte sich die Gemeinde unter seinem Vorgänger Rupp vor allem mit allen juristischen Mitteln dagegen gewehrt. Durch die Lärmschutzwände, die Sichtbeziehungen verhindern, wurde nun die schon vorhandene Trennwirkung der Bahn noch weiter verstärkt. Im übrigen sollte man den Lärm an seiner Quelle bekämpfen, also direkt am Rad, fand Merstetter, der die leeren Autotransporter am schlimmsten empfand. Nach dem Abriss des Bahnhofsgebäudes hätte die Bahn als Ersatz lediglich "eine Minimal-Lösung mit zwei kleinen Wartehäuschen in einer Betonwüste" hergestellt. Um aber einen attraktiven Bahnhofsplatz schaffen zu können, hat die Gemeinde die Planung selbst in die Hand genommen. In langwierigen Verhandlungen musste Eimeldingen das "planfestgestellte Projekt her-auslösen" und konnte dafür einen Baukostenzuschuss von der Bahn erhalten. Dies sei bundesweit einmalig, habe die Bahn selbst mitgeteilt. Entstehen werden nun für 700""000 Euro ein zentraler Omnibusbahnhof , der fünf Linien abwickeln könnte " neben drei SWEG-Linien den Schulbus und eine als Reserve ", 40 Park-and-Ride-Plätze, einige Kurzparkplätze sowie Rad-Abstellmöglichkeiten, für die man sich noch Zuschüsse aus der Schweiz erhoffe. So könnten die Voraussetzungen für sinnvolle Verknüpfungen zwischen Rad, Auto, Bus und Bahn entstehen, die auch das Umland einbeziehen, würdigte Josha Frey. Zusammen mit dem Dienstleistungsgebäude könnte ein Vorzeige-Projekt wachsen. Eimeldingen sei ein gut geeigneter Punkt, "um auch das Kandertal zu bedienen", fand auch Thomas Marwein, lärmschutzpolitischer Sprecher der Landtags-Grünen und Mitglied im Verkehrsausschuss. Das gehe "alles in die richtige Richtung", fand auch Andreas Schwarz, der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende im Landtag und Vorsitzende des AK Verkehr. Er regte an, sich an die Nahverkehrsgesellschaft zu wenden, um den Übergang auf den Busverkehr möglichst gut abzustimmen. Ihn wurmte aber, dass mit dem Bau eines attraktiven Bahnhofsplatzes letztlich die Gemeinde Aufgaben übernehme, die eigentlich der Bahn obliegen müssten. Im Kampf gegen den Lärm von der B "3 stützt sich Eimeldingen auf einen Lärmaktionsplan, den die Kommune gemeinsam mit der Stadt Weil hatte ausarbeiten lassen. Nach "zähem Kampf" habe die Gemeinde mit Hilfe des Wahlkreisabgeordneten Josha Frey und des Regierungspräsidiums auf der B""3 eine nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 40 erreicht, berichtete Merstetter. Nun sollten Geschwindigkeitskontrollen und das "Verschicken von Überweisungsträgern" an die Temposünder durch das Landratsamt folgen.