Es gibt keine einheitlichen Kontrollen für energieeffiziente Geräte
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich aber tatsächlich auch alle Staubsaugerhersteller europaweit an die Vorgaben für sparsamere Geräte halten. „Das Problem ist, dass es keine einheitlichen Regelungen für die Kontrollen des Energie-Labels gibt, und so kontrollieren manche Länder gar nicht“, sagt Corinna Fischer vom Öko-Institut in Freiburg. Zwar schreibt die EU vor, dass ein bestimmter Prozentsatz der Geräte mit Energie-Label von einer neutralen Instanz geprüft werden muss. In Deutschland passiert das durch die Marktaufsichtsbehörden der Bundesländer. Wer sich nicht daran hält, hat aber auch nichts zu befürchten.
„Das Problem bei den Kontrollen sind die hohen Kosten für die komplexen Tests“, sagt Johanna Kardel, Energie-Expertin beim Verbraucherzentrale Bundesverband. So hätte Deutschland beispielsweise 1,5 Millionen Euro ausgeben müssen, um eine Teststrecke zu bauen, auf der sich Autoreifen so testen lassen, wie es das Energie-Label vorsieht. Zu viel Geld, fanden die Bundesländer.
„Für jedes neue Testlabor wie etwa jetzt für die Staubsauger muss man mit 100 000 Euro rechnen. Jeder Gerätetest darin kostet nochmals 12 000 bis 15 000 Euro“, sagt Kardel. Weswegen auch die Verbraucherzentralen, die Stiftung Warentest oder die Deutsche Umwelthilfe nicht nachprüfen können, ob die komplexen Werte auf dem Energie-Label tatsächlich stimmen.
Die Hersteller prüfen sich gegenseitig
Kontrollen gibt es trotzdem: durch die Hersteller untereinander. „Der Wettbewerb funktioniert ganz gut. Die Hersteller werden bei auffällig guten Werten ihrer Wettbewerber misstrauisch und prüfen die Geräte dann nach“, sagt Christiane Böttcher-Tiedemann von der Stiftung Warentest.
Auch beim Reinigungsgerätehersteller Kärcher saugen nicht nur eigene Geräte den Normstaub im Testlabor auf. „Wer dem Verbraucher auf dem Energie-Label beste Werte verspricht, muss diese auch einhalten können“, sagt Tobias Wahl. Denn immerhin achten inzwischen 80 Prozent der Kunden auf das Label, wenn sie einen Fernseher, einen Kühlschrank oder eine Waschmaschine kaufen, so der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Künftig werden sie das auch beim Staubsauger machen.