Mit großem Spaßfaktor ging „Turbo Kid“ ans Werk. Die vom Regie-Trio Anouk Whissell, François Simard und Yoann-Karl Whissell inszenierte neuseeländisch-kanadische Koproduktion ist eine brillante Hommage an die Trash-Filme der 70er und 80er Jahre. Und der actionreiche Film gibt sich sogar so, als wäre er in jener Zeit entstanden: Das postapokalyptische Jahr ist hier 1997! Verfolgungsjagden auf BMX-Rädern, Viewmaster-Scheiben als Erinnerung an die Zeit vor der Apokalypse und VHS-Kassetten als Holzersatz fürs Lagerfeuer – die Liebe zum Detail könnte nicht größer sein. Da wundert es kaum, dass das Publikum sich zu spontanem Applaus hinreißen ließ.
Verstörende Bilder, grandioses Sounddesign
Weit weniger lustig, dafür umso spannender gibt sich der australische Psycho-Thriller „Observance“ von Joseph Sims-Dennett. Darin soll ein Privatdetektiv für einen unbekannten Auftraggeber eine junge Frau überwachen; mit der Zeit vermischen sich Halluzinationen und Wirklichkeit. Mit teils verstörenden, sich oft in Details verlierenden Bildern und einem grandiosen Sounddesign entwickelt der Film eine geradezu hypnotische Sogwirkung.
„Sind wir gute Eltern? Haben wir alles richtig gemacht?“ – Diese Frage stellt Nicole Kidman in dem australisch-irischen Thriller „Strangerland“. Darin spielt sie eine Mutter, deren minderjährige Kinder im australischen Ödland spurlos verschwinden. Das alles bleibt extrem spannend, weil Vieles nur angedeutet wird und damit den Zuschauer auffordert, eigene Schlüsse zu ziehen.